Die Mitteldeutsche Flughafen AG, Betreiberin der Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden, hat einen umfassenden Sparkurs angekündigt, um ihre wirtschaftliche Lage zu stabilisieren. Neben höheren Gebühren für Passagiere und neue Verhandlungen mit Lieferanten ist insbesondere ein Personalabbau geplant. Bis 2026 sollen rund 250 Stellen gestrichen werden, um erstmals in der Unternehmensgeschichte ein positives Betriebsergebnis zu erreichen.
Götz Ahmelmann, Vorstandsvorsitzender der Mitteldeutschen Flughafen AG, erklärte in einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ und der „Sächsischen Zeitung“, daß das Unternehmen sich in einer tiefgreifenden Umstrukturierungsphase befinde. „Bis 2026 müssen wir ein positives Betriebsergebnis erreichen – erstmals in unserer Geschichte. Deswegen bleibt uns nichts anderes übrig, als an allen Ecken zu sparen“, betonte Ahmelmann.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Mitteldeutschen Flughafen AG sind nicht neu. Bereits in den vergangenen Jahren stand das Unternehmen unter finanziellem Druck. Besonders die Corona-Pandemie hatte die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden hart getroffen. Während sich die Passagierzahlen mittlerweile erholen, kämpft das Unternehmen weiterhin mit hohen Betriebskosten und einem veränderten Marktumfeld.
Personalabbau als zentrale Maßnahme
Die wohl einschneidendste Maßnahme des Sparkurses betrifft den Abbau von Arbeitsplätzen. Rund 250 Stellen sollen bis 2026 wegfallen. Dabei hofft die Unternehmensführung, betriebsbedingte Kündigungen möglichst zu vermeiden, doch ausschließen könne man sie nicht, wie Ahmelmann einräumte.
Für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet dies eine Phase großer Unsicherheit. Gewerkschaften und Arbeitnehmervertreter haben bereits angekündigt, sich für sozialverträgliche Lösungen einzusetzen. Ob es zu Sozialplänen oder Abfindungsprogrammen kommt, ist derzeit noch unklar.
Erhöhung von Gebühren und neue Verträge mit Lieferanten
Neben dem Personalabbau sollen auch weitere Maßnahmen dazu beitragen, die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens zu sichern. Eine davon betrifft die Parkgebühren an den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden, die in Zukunft steigen werden. Die genaue Höhe der Preisanpassungen wurde jedoch noch nicht bekanntgegeben.
Auch mit Lieferanten will die Mitteldeutsche Flughafen AG neue Konditionen verhandeln, um Kosten zu senken. Dies könnte beispielsweise langfristige Verträge oder angepaßte Zahlungsmodelle umfassen.
Langfristige Perspektiven und strategische Neuausrichtung
Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen sieht Ahmelmann das Unternehmen auf dem richtigen Weg. Noch im vergangenen Jahr sei die finanzielle Situation kritisch gewesen, da die vorhandenen Mittel nur noch bis zum Jahresende ausgereicht hätten. Nun gebe es durch den neuen Wirtschaftsplan eine Perspektive für die kommenden zwei Jahre.
Langfristig bleibt abzuwarten, ob die eingeleiteten Maßnahmen ausreichen, um die Flughäfen wirtschaftlich tragfähig zu machen. Auch die Entwicklung des Passagieraufkommens und die allgemeine Marktlage in der Luftfahrtbranche werden eine entscheidende Rolle spielen.