Lufthansa-Chef Carsten Spohr geht davon aus, dass auf der Langstrecke künftig ein Nachweis über eine Impfung gegen Covid-19 oder aber ein negativer Testbefund notwendig werden. Dies will man allerdings nicht als Airline vorschreiben, sondern der Chef der größten Fluggesellschaft Deutschlands vermutet, dass sich dies aus den künftigen Einreisebestimmungen ergeben wird.
“Persönlich gehe ich davon aus, dass bei Interkontinentalflügen auf bestimmten Strecken künftig jeder Passagier getestet oder geimpft ist”, erklärte Spohr gegenüber Welt am Sonntag. Zunächst soll die Anzahl der Routen, auf denen vor dem Abflug ein verpflichtender Antigen-Schnelltest absolviert werden muss, steigen. Konkrete Destinationen nannte Spohr nicht, allerdings sind die Vereinigten Staaten von Amerika ein durchaus heißer Kandidat, da beispielsweise Delta genau dieses Verfahren bereits auf einigen Routen testet. Der negative Schnelltest soll dann Einreiseerleichterungen auf beiden Seiten bringen. In Deutschland dürfte das aber noch ein steiniger Weg werden, denn die Regierung stemmt sich gegen Antigen-Schnelltests im Reiseverkehr.
In einer zweiten Phase würde – so Spohr – eine Wahlmöglichkeit zwischen einer Testung, einem Impf- oder Antikörpernachweis bestehen. Als Fluggesellschaft will man allerdings Impfungen nicht zur Pflicht machen. Dennoch könnte sich dies indirekt ergeben, denn es ist damit zu rechnen, dass diverse Staaten die Einreise nur noch dann gestatten, wenn eine erfolgte Impfung gegen Covid-19 glaubhaft gemacht wird. Die staatlichen Vorgaben könnten dann vorsehen, dass Passagiere, die dies nicht nachweisen können, nicht befördert werden dürfen. Somit könnte es – analog dem “Visa-Check” – dazu kommen, dass beim Check-In oder am Gate ein Impfzertifikat oder die -karte vorgezeigt werden muss. Wer das nicht kann, dem könnte der Ausschluss von der Beförderung blühen, eben genau so wie wenn in ein visumspflichtiges Lang das Visum im Reisepass fehlt.
Langfristig rechnet Carsten Spohr damit, dass wenn die Weltbevölkerung ausreichend immunisiert ist, dass dann die Vorlagepflicht von Impf- oder Testnachweisen wieder entfallen wird. Als Fluggesellschaft wolle man jedenfalls die Beförderung nicht von der Impfkarte abhängig machen, beteuert der Lufthansa-Chef gegenüber Welt am Sonntag.
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