Das polnische Star-Alliance-Mitglied LOT befindet sich mit der Regierung in Verhandlungen über staatliche Beihilfen in der Höhe von rund einer Milliarde Euro. Der Finanzbedarf besteht aufgrund der Auswirkungen der Coronakrise, geht aus dem vor wenigen Tagen veröffentlichten Geschäftsbericht des Konzerns hervor.
Der Carrier befindet sich über die Holdinggesellschaft PGL vollständig im Eigentum des polnischen Staats. Diese signalisierte in den vergangenen Wochen wiederholt, dass man einer finanziellen Unterstützung der LOT offen und positiv gegenüber steht. Konkrete Zahlen wurden jedoch bis zur Veröffentlichung des Geschäftsberichts nicht genannt.
Die Fluggesellschaft schreibt, dass zur Vermeidung eines Liquiditätsverlustes bis Jahresende etwa 65 Millionen Euro benötigt werden. LOT erhielt erst im Jahr 2012 eine staatliche Finanzspritze in der Höhe von rund 117 Millionen Euro. Ohne den Umstand der Corona-Pandemie wären weitere Unterstützungen erst ab 2022 wieder möglich. Die EU-Kommission handhabt diese Vorschrift aufgrund der für Airlines fatalen Situation – eben geschuldet der Covid-19-Krise – eher locker und gab bislang europaweit für nahezu alle Beihilfen für Fluggesellschaften grünes Licht. Es ist nicht damit zu rechnen, dass sich die Kommission in Sachen LOT anders verhalten wird.