Der ehemalige Condor- und Air-Berlin-Chef Stefan Pichler hat Royal Jordanian verlassen. Den Vorstandsvorsitz übernimmt interimistisch Chairman Said Samih Darwazah, wie das Unternehmen mitteilte. Pichler leitete den Staatscarrier seit 2017.
Pichler will sich nach seinem Rücktritt, der am 30. September 2020 erfolgte, auf den Ruhestand konzentrieren. Aufgrund der Corona-Pandemie war der Flughafen Amman rund ein halbes Jahr geschlossen. Der Carrier rutschte dadurch in die Verlustzone und erwirtschaftete im ersten Halbjahr ein Minus in der Höhe von 80,7 Millionen Euro. Allerdings war Royal Jordanian zuvor nicht hochprofitabel, denn im Vorjahreszeitraum lag der Gewinn bei nur 1,68 Millionen Euro.
Stefan Pichler war ab 2001 Geschäftsführer der C&N-Touristik, ein Gemeinschaftsunternehmen von KarstadtQuelle und Lufthansa, das den Mitbewerber Thomas Cook übernahm und auf dessen Identität umfirmierte. Gleichzeitig leitete er auch den Ferienflieger Condor, der unter seiner Geschäftsleitung in „Thomas Cook Airlines“ umbenannt wurde. Im Jahr 2003 musste er den Konzern verlassen. Nach verschiedenen Zwischenstationen kam Pichler im Jahr 2015 bei Air Berlin in den Chefsessel, eher er Anfang 2017 durch Thomas Winkelmann ersetzt wurde.
Royal Jordanian ist auf der Suche nach einem neuen CEO. Chairman Said Samih Darwazah hat die Geschäftsführung nur ad-interim übernommen.