Zwischen den gewerkschaftlich organisierten Lufthansa-Piloten und der Geschäftsleitung knirscht es wieder, denn die Vereinigung Cockpit bereitet laut einem internen Papier eine Urabstimmung über mögliche Streiks bei Lufthansa und Lufthansa Cargo vor.
Die Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag gelten seit einiger Zeit als festgefahren. Von Arbeitgeberseite soll es zunächst kein neues Angebot gegeben haben. Die Vereinigung Cockpit hat die bestehende Vereinbarung zum 30. Juni 2022 gekündigt. Gefordert werden unter anderem fünf Prozent mehr Lohn und jährliche Steigerungen, die sich an der Inflation orientieren sollen.
Weiters gibt es Unstimmigkeiten darüber wie viele Flugzeuge unter dem Konzerntarifvertrag betrieben werden sollen. In vormaligen Verträgen war festgehalten, dass es sich um mindestens 325 Stück handeln muss. Im Zuge der Corona-Pandemie hat Lufthansa diese Vereinbarung gekündigt und befindet sich derzeit im Aufbaue einer „günstigeren Plattform“, die umgangssprachlich auch „Cityline II“ genannt wird. Dies ist den Arbeitnehmervertretern ein Dorn im Auge.
Noch hoffen die Vereinigung Cockpit und Lufthansa, dass am Verhandlungstisch ein Kompromiss gefunden werden kann. Gänzlich ausgeschlossen sind unbefristete Pilotenstreiks während der Hauptreisezeit aber nicht mehr, denn seitens der Arbeitnehmervertreter wird bereits die Urabstimmung eingeleitet.