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Streit um die Liquidation von Go First: Busy Bee Airways fordert Wiederbelebung

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Die Zukunft der indischen Billigfluggesellschaft Go First bleibt ungewiss, nachdem die National Company Law Tribunal (NCLT) am 20. Januar 2025 die Liquidation des Unternehmens angeordnet hat. Doch Busy Bee Airways Pvt. Ltd., ein von EaseMyTrip-Mitbegründer Nishant Pitti unterstütztes Unternehmen, stellt sich gegen diese Entscheidung. Die Fluggesellschaft fordert eine Wiederaufnahme des Verfahrens, um eine neue Lösung zur Rettung von Go First vorzulegen. Der Konflikt könnte weitreichende Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft der indischen Luftfahrtbranche haben.

Go First, einst eine der führenden Billigfluggesellschaften Indiens, geriet aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und rechtlicher Auseinandersetzungen in die Krise. Zu den Hauptproblemen zählten die Bodenung zahlreicher Flugzeuge aufgrund technischer Mängel sowie langwierige Streitigkeiten mit dem Triebwerkshersteller Pratt & Whitney. Mit Schulden in Höhe von rund 120 Milliarden Rupien (1,39 Milliarden US-Dollar) und einem zunehmend geschwächten operativen Geschäft wurde schließlich die Liquidation eingeleitet.

Busy Bee Airways, die zusammen mit SpiceJet-Geschäftsführer Ajay Singh im vergangenen Jahr ein Gebot zur Übernahme von Go First abgegeben hatte, sieht die Entscheidung jedoch kritisch. Laut Apoorv Aggarwal, dem Rechtsvertreter von Busy Bee, wäre es im nationalen Interesse, die Fluggesellschaft wiederzubeleben. Aggarwal argumentiert, daß die Liquidation die Konkurrenz auf dem indischen Luftfahrtmarkt verringern und Verbrauchern schaden würde.

Die Argumente von Busy Bee Airways

Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung steht die Forderung von Busy Bee Airways, eine neue Resolution einzureichen, die eine Wiederbelebung von Go First ermöglichen könnte. Der Rechtsvertreter Aggarwal warf dem Insolvenzverwalter vor, seinem Mandanten keine detaillierten Informationen zu den Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und der finanziellen Lage von Go First zur Verfügung gestellt zu haben. Diese Transparenz sei jedoch unerläßlich, um ein sinnvolles und realistisches Rettungsangebot zu erstellen.

Aggarwal betonte außerdem, daß die Liquidation von Go First nicht nur die Gläubiger, sondern auch die Verbraucher nachteilig beeinflussen würde. Eine Reduzierung der Anzahl aktiver Fluggesellschaften würde zu weniger Wettbewerb führen und könnte höhere Flugpreise zur Folge haben.

Einblick in das gescheiterte Gebot von 2024

Im vergangenen Jahr hatten Pitti und Singh ein gemeinsames Gebot für Go First abgegeben, das jedoch die Erwartungen des Insolvenzverwalters und der Gläubigerausschüsse nicht erfüllen konnte. Ihr Angebot umfaßte eine Vorauszahlung von lediglich fünf Milliarden Rupien (58 Millionen US-Dollar) sowie eine Gewinnbeteiligung aus einem laufenden Rechtsstreit mit Pratt & Whitney. Angesichts der immensen Verbindlichkeiten von Go First wurde dieses Gebot jedoch als unzureichend erachtet.

Ein Gerichtsbeschluß, der die Abmeldung der Flugzeuge von Go First und deren Rückgabe an die Leasinggeber anordnete, führte schließlich zum Rückzug von Pitti und Singh aus dem Übernahmeverfahren. Dieser Schritt zerstörte die Hoffnung auf eine baldige Wiederaufnahme des Betriebs und trug zur Entscheidung für die Liquidation bei.

Der weitere Verlauf

Die Berufung von Busy Bee Airways gegen die Liquidation wird vor dem National Company Law Appellate Tribunal (NCLAT) verhandelt. Am 29. Januar soll die nächste Anhörung stattfinden, wobei Busy Bee bis dahin die Möglichkeit hat, zusätzliche Unterlagen vorzulegen.

Die Ausgangslage bleibt jedoch schwierig: Die Gläubiger von Go First scheinen die Liquidation als die beste Möglichkeit zu betrachten, um zumindest einen Teil ihrer Forderungen zurückzuerhalten. Für Busy Bee Airways hingegen steht die Rettung von Go First nicht nur für die Zukunft der Fluggesellschaft, sondern auch für die Dynamik des indischen Luftfahrtmarktes auf dem Spiel.

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