Streit um zukünftige Arbeitsbedingungen bei Eurowings Deutschland eskaliert

Eurowings-Heckflosse (Foto: Jan Gruber).
Eurowings-Heckflosse (Foto: Jan Gruber).

Streit um zukünftige Arbeitsbedingungen bei Eurowings Deutschland eskaliert

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Vereinigung Cockpit ruft zu 72-stündigem Warnstreik von Montag 00:00 bis Mittwoch 23:59 auf

Im Streit zwischen der Geschäftsführung der Eurowings Deutschland (EWD) und der Vereinigung Cockpit (VC) ist die nächste Eskalationsstufe erreicht worden. Am späten Freitagabend folgte der nun zweite Streikaufruf der Gewerkschaft bei Eurowings Deutschland und dieses Mal, drei volle Tage am Stück.

Auch wenn die Herbstferien, im für Eurowings vielleicht wichtigsten Bundesland Nordrhein-Westfalen an diesem Wochenende enden, so sieht die Situation im gesamten Bundesgebiet anders aus. An den nun angekündigten drei Streiktagen laufen in 7 der 16 Bundesländer die Herbstferien, die nach den Sommerferien zweitwichtigste Ferienzeit für die deutsche Reisebranche. Absehbar, dass erneut einige tausend Fluggäste in Deutschland und Europa zunächst planlos mit „Kind und Kegel“ – an den Flughäfen stranden. Zuletzt hatten die Piloten der Eurowings Deutschland am 06.Oktober, vor nicht einmal zwei Wochen, eintägig die Arbeit niedergelegt.

Während die Geschäftsführung der Eurowings nach dem ersten Streikaufruf lediglich mit einem „offenen Brief“ an die eigene Belegschaft appellierte, wurde nach diesem nun deutlich schmerzhafteren Streikaufruf, eilig sowohl für den heutigen Samstag als auch den morgigen Sonntag, Online-Meetings mit den Piloten initiiert, offenbar in der Hoffnung die angekündigten Streiks noch ganz oder zumindest teilweise abwenden zu können.

Bereits im Zuge des ersten Streiktag am 06.Oktober mussten mit 300 etwas mehr als die Hälfte der 500 geplanten Flüge gestrichen werden. Betroffen waren davon rund 31´000 Passagiere. Bei dem nun angekündigten 72-Stunden-Streik dürften diese beiden Kennziffern wohl erheblich höher ausfallen.

Ein interessanter Fakt ist, dass es sich inhaltlich in diesem diesem Konflikt ausschließlich um eine Verbesserung der Arbeitsbelastung des Eurowings Cockpit Personals und nicht etwa um die Vergütung dreht. Die Vereinigung Cockpit fordert so zum Beispiel eine Begrenzung der maximalen Flugdienstzeit und eine Verlängerung der Ruhezeiten für die Piloten. Weiters schreibt die Gewerkschaft in ihrer Aussendung das die Cockpit Beschäftigten bei „EWD“ regelmäßig bis an die gesetzlichen Grenzwerte geplant werden, ein Umstand welcher zwar als Ausnahme akzeptabel ist, jedoch nicht als Regel.

Einen Ersatzflugplan für Montag, den 17.Oktober wird Eurowings am Sonntag auf der Homepage veröffentlichen, Dienstag und Mittwoch folgen zu einem späteren Zeitpunkt. Da die Geschäftsleitung der Eurowings im laufenden Sommerflugplan auf mehr als 15 Wetlease-Flugzeuge anderer Anbieter gesetzt hatte, werden auch an den nun angekündigten Streiktagen zumindest einige EW-Flüge durchgeführt werden können. Vor der Abfahrt zum Flughafen wird allerdings dringend empfohlen den Flugstatus des geplanten Fluges auf der Eurowings Homepage oder in der App zu kontrollieren.

Nicht betroffen sind Flüge der Eurowings Europe (EWE), welche unter anderem in Salzburg, Palma de Mallorca, Prag oder Stockholm-Arlanda Stationen betreibt. Auch Flüge der Eurowings Discover finden unabhängig des Streikaufrufes planmäßig statt.

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