Ein Seefernaufklärungsflugzeug vom Typ P-3C Orion der Marine der Republik Korea ist am 29. Mai 2025 während einer Trainingsübung nahe Pohang in der Provinz Nord-Gyeongsang abgestürzt.
Bei dem Unglück kamen mindestens zwei der vier Besatzungsmitglieder ums Leben. Das Flugzeug war um 13:45 Uhr Ortszeit vom Luftwaffenstützpunkt Pohang gestartet und stürzte etwa sieben Minuten später in einen Berghang in der Nähe des Stützpunktes.
Rettungskräfte im Einsatz – Schicksal weiterer Besatzungsmitglieder unklar
Nach Berichten über dichten Rauch und Feuer wurden umgehend Rettungskräfte zum Absturzort entsandt, darunter 40 Feuerwehrleute und zwei Hubschrauber. Zwei Leichen konnten aus den Trümmern geborgen werden, während der Verbleib der beiden anderen Besatzungsmitglieder zum gegenwärtigen Zeitpunkt unbekannt ist. Die Suchoperationen dauern an. Zivile Opfer wurden nicht gemeldet. Der Absturzort, ein bewaldeter Berghang nahe Sinjeong-ri, war von Rauchschwaden verhüllt. Aufnahmen lokaler Medien zeigten die Folgen des Aufpralls und des anschließenden Brandes.
Die Marine der Republik Korea hat eine spezielle Task Force unter der Leitung des Vizechefs der Marineoperationen eingesetzt, um die Situation zu bewältigen und die Ursache des Absturzes zu untersuchen. Vorsorglich wurden alle Trainingsübungen und Flugoperationen mit der gesamten P-3-Flotte bis auf Weiteres ausgesetzt.
P-3C Orion seit Jahrzehnten Eckpfeiler der maritimen Überwachung
Die Lockheed P-3C Orion ist seit ihrer Indienststellung im Jahr 1995 ein wichtiger Bestandteil der südkoreanischen Fähigkeiten zur maritimen Überwachung und zur U-Boot-Jagd. Das Unglück ereignet sich nur wenige Monate, nachdem die Marine mit der Umstellung auf die Boeing P-8A Poseidon begonnen hat. Das erste dieser neuen Flugzeuge traf im Juni 2024 beim Marinefliegerkommando Pohang ein. Die vollständige operationelle Einsatzbereitschaft der P-8A-Flotte wird bis Mitte des Jahres 2025 erwartet.
Die P-3 Orion, die auf dem zivilen Verkehrsflugzeug Lockheed L-188 Electra basiert, hat sich weltweit als zuverlässiges Seeaufklärungs- und U-Boot-Jagdflugzeug etabliert. Südkorea betreibt eine Flotte von P-3-Varianten seit den 1990er Jahren. Es wird nun zu klären sein, ob der Absturz auf einen technischen Defekt, menschliches Versagen oder andere Faktoren zurückzuführen ist. Die Aussetzung des Flugbetriebs der verbleibenden P-3-Flotte deutet darauf hin, daß die Marineleitung keine voreiligen Schlüsse ziehen und die Untersuchungsergebnisse abwarten will, um die Sicherheit des Flugbetriebs zu gewährleisten. Der Verlust von zwei Besatzungsmitgliedern und der mögliche Verlust weiterer Kameraden stellt einen schweren Schlag für die südkoreanische Marine dar.