In einem zunehmend sich schnell verändernden Markt hat Schauinsland-Reisen, Deutschlands drittgrößter Flugreiseveranstalter, einen strategischen Schritt unternommen: Die Übernahme der Mehrheitsanteile an den Fluggesellschaften Sundair und Fly Air41. Diese Akquisition ist Teil einer langfristigen Strategie, die es dem Duisburger Reiseveranstalter ermöglichen soll, flexibler auf Marktentwicklungen zu reagieren und zugleich die Synergieeffekte in der Flugplanung zu maximieren.
Mit der Übernahme geht auch eine Veränderung des Markenauftritts einher. Schauinsland-Reisen plant, die Flugzeuge von Sundair und Fly Air41 sukzessive mit dem eigenen Sonnenlogo zu versehen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die beiden Fluggesellschaften künftig noch enger mit Schauinsland-Reisen verknüpft sein werden. Inhaber Gerald Kassner betonte jedoch, dass es keinen Schriftzug „Schauinsland-Reisen“ auf den Flugzeugen geben wird. Stattdessen soll das Logo Teil der Corporate Identity von Sundair werden, was die Markenidentität des Reiseveranstalters subtil, aber deutlich stärken soll.
Flexibilität und Synergien im Fokus
Das Hauptziel der Übernahme ist es, in einem volatilen Flugmarkt, der sich schnell ändern kann, flexibel agieren zu können. Schauinsland-Reisen möchte in der Lage sein, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren, sei es durch kurzfristige Anpassungen der Flugplanung oder durch die Erschließung neuer Märkte. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Nutzung von Synergieeffekten zwischen den eigenen Reiseangeboten und den beiden Fluggesellschaften. Durch die direkte Kontrolle über die Flugkapazitäten kann Schauinsland-Reisen seine Flugplanung besser steuern und dadurch Kostenvorteile erzielen, die letztlich auch den Kunden zugutekommen sollen.
Ein weiterer Teil der Strategie ist die stärkere Bedienung von Nischenmärkten. Gerald Kassner nennt hier explizit Abflughäfen wie Dresden, Münster-Osnabrück und Lübeck, die bislang eher abseits der großen Reiserouten liegen. Diese Regionalflughäfen bieten ein enormes Potenzial, insbesondere für Pauschalreisende, die nicht unbedingt von den großen Drehkreuzen wie Frankfurt oder München starten möchten. Durch die Erweiterung der Abflugorte wird Schauinsland-Reisen nicht nur für Reisende attraktiver, die abseits der großen Metropolen leben, sondern kann auch flexibler auf regionale Nachfrage reagieren.
Markttabilität: Schauinsland-Reisen will auf nachvollziehbare Preise setzen
Gerald Kassner zeigt sich mit der operativen Entwicklung von Sundair im aktuellen Touristikjahr sehr zufrieden. Ein zentrales Anliegen für Kassner ist es, die Preise auf einem stabilen und fairen Niveau zu halten. In einer Zeit, in der Flugpreise stark schwanken können und einige Airlines durch überzogene Preisstrategien aufgefallen sind, setzt Schauinsland-Reisen auf Verlässlichkeit. „Ein Oneway auf die Kanaren für 600 Euro, das geht nicht,“ erklärt Kassner. Der Markt brauche stabile Flugpreise, die für die Kunden berechenbar sind. Diese Stabilität soll durch die Synergien zwischen den Fluggesellschaften und dem Reiseveranstalter erreicht werden.
Nicht nur bei Sundair, sondern auch bei Schauinsland-Reisen selbst laufen die Geschäfte hervorragend. Die Umsätze für den Sommer sowie die Buchungen für den kommenden Herbst und Winter sind laut Kassner deutlich gestiegen. Besonders bemerkenswert ist das Frühbucherwachstum im Winter, das aktuell bei 30 Prozent liegt. Im Touristikjahr 2022/23 hat Schauinsland-Reisen zum ersten Mal die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro überschritten. Diese positive Entwicklung zeigt, dass die Strategie des Unternehmens greift und das Vertrauen der Kunden weiterhin hoch ist.
Herausforderungen und Chancen im volatilen Markt
Die Übernahme von Sundair und Fly Air41 durch Schauinsland-Reisen ist ein deutliches Signal an die Branche, dass der Reiseveranstalter bereit ist, seine Position am Markt weiter auszubauen und auf volatile Bedingungen flexibel zu reagieren. Gleichzeitig zeigen die Maßnahmen, dass das Unternehmen langfristig plant und seine Strategie auf Nachhaltigkeit ausrichtet. Die Integration der Fluggesellschaften in die eigene Unternehmensstruktur bietet Schauinsland-Reisen nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern auch die Möglichkeit, den eigenen Kunden ein noch umfassenderes und flexibleres Reiseangebot zu machen.
Die kommenden Jahre werden zeigen, ob diese Strategie aufgeht und ob Schauinsland-Reisen sich auch in einem sich weiter verändernden Markt behaupten kann. Die Weichen dafür scheinen jedoch gut gestellt, und mit der Übernahme von Sundair und Fly Air41 hat das Unternehmen einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft gemacht.