Swiss: Air-Baltic-Wetlease erneut im Kreuzfeuer der Kritik

Airbus A220-300 (Foto: Air Baltic).
Airbus A220-300 (Foto: Air Baltic).

Swiss: Air-Baltic-Wetlease erneut im Kreuzfeuer der Kritik

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Eigentlich sollte Air Baltic nur kurzzeitig im Rahmen von Wetlease-Verträgen bei Swiss, die im Sommer 2022 unter akutem Personalmangel gelitten hat, aushelfen. Die Zusammenarbeit wurde bereits mehrfach verlängert und ein Ende ist nicht in Sicht. Die Gewerkschaften kritisieren dies, weil die Bezüge des lettischen Personals erheblich niedriger sind.

Laut einem Bericht von “Blick” soll das in der Schweiz stationierte Air-Baltic-Kabinenpersonal zwischen 900 und 1.500 Euro verdienen. Die Ersten Offiziere etwa 1.600 Schweizer Franken pro Monat. In extremen Fällen würden die eigenen Swiss-Mitarbeiter etwa um das Vierfache mehr am Ende des Monats ausbezahlt bekommen. Dies führt zur Kritik von Arbeitnehmervertretern, dass es der Geschäftsleitung hauptsächlich darum gehen soll Kosten einzusparen.

Zum Beispiel heißt es seitens der Gewerkschaft Kapers, die das Swiss-Kabinenpersonal vertritt, dass man sich zunehmend durch billigeres Air-Baltic-Personal aus Osteuropa ersetzt fühlt. Es wird gefordert, dass der Vertrag mit dem lettischen Staatscarrier aufgelöst werden soll oder aber das Personal zumindest das ortsübliche Gehalt erhalten soll

Die Zeitung berichtet, dass bereits im März 2023 das Staatssekretariat für Wirtschaft zum Schluss gekommen ist, dass kein grenzüberschreitender Personalverleih, der nach lokalen Recht unzulässig wäre, vorliegt. Es wäre jedoch eine so genannte Entsendung und dies hätte zur Folge, dass das Air-Baltic-Personal ortsüblich bezahlt werden muss. Gemeint sind die deutlich höheren schweizerischen Löhne.

Nun hagelt es erhebliche Kritik am Kanton Zürich, denn dessen Amt für Arbeit ist für den Vollzug zuständig. Aus der Sicht des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes ist es, dass dieses einschreiten müsse und Air Baltic zur Zahlung der lokal üblichen Gehälter verdonnen müsse. Als Alternative schwebt dem Arbeitnehmervertreter vor, dass das Wetleasing zu untersagen wäre. Gehandelt habe der Kanton Zürich bislang aber nicht.

Nun werden Vorwürfe erhoben, dass dies angeblich daran liegen könnte, dass eine personelle Nähe zwischen Kanton Zürich, Swiss und Flughafen Zürich bestehen könnte. Dies wird von einem Sprecher zurückgewiesen. Es heißt, dass sich die Angelegenheit in Bearbeitung befinde und aufgrund internationaler Fragen noch einige Zeit zur Abklärung komplexer Fragen erforderlich wäre.

Seitens der Gewerkschaften wird kritisiert, dass sich das Amt so viel Zeit lässt und Swiss regelrecht dauerhaft mit Wetlease-Flugzeugen von Air Baltic plant, jedoch hierfür immer neue Begründungen habe. Auch im Sommerflugplan 2024 soll der lettische Carrier mit dem Maschinentyp Airbus A220-300 im Auftrag von Swiss fliegen.

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