Die von der Gewerkschaft Aeropers vertretenen Piloten legen im Tarifstreit mit der Fluggesellschaft Swiss nach und lehnen die vorgeschlagene Schlichtung ab. Bislang fanden die Angebote der Arbeitgeberseite bei den Arbeitnehmervertretern keinen Anklang. Momentan läuft auch der Abstimmungsprozess über mögliche Streikmaßnahmen.
Die Verhandlungen ziehen sich schon lange hin, denn seit 2021 befindet man sich in Gesprächen. Bislang konnte noch keine Einigung erzielt werden. „Während des bisherigen Prozesses haben wir der Geschäftsleitung der Swiss zweimal eine Mediation oder eine Schlichtung angeboten, wobei diese Offerten von Swiss Mal um Mal abgelehnt wurden“, so Clemens Kopetz, Präsident des Pilotenverbandes Aeropers. „Wir fragen uns, warum die Geschäftsleitung genau jetzt ein Schlichtungsverfahren als sinnvoll erachtet, nachdem sie diesen Weg bisher konsequent abgelehnt hat“.
Auch kreidet die Gewerkschaft der Fluggesellschaft Swiss negativ an, dass man die Anregung für ein Schlichtungsverfahren nur wenige Minuten vor der offiziellen Medienmitteilung erhalten haben. In einer Aussendung stellt Aeropers die „Ernsthaftigkeit der geäußerten Absicht“ in Frage. Auch hält man die mögliche Dauer von 45 Tagen für zu lange.
„Die Piloten brauchen jetzt Verbindlichkeit und ein stabiles Umfeld, um ihre Passagiere weiterhin sicher und zuverlässig transportieren zu können. Ich habe deshalb Dieter Vranckx, dem CEO von SWISS, eine abschließende Verhandlungsrunde im kleinen Führungskreis vorgeschlagen, um den bereits viel zu langen und für beide Seiten unproduktiven Verhandlungsprozess zeitnah zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen“, so der Aeropers-Präsident.
Die Arbeitnehmervertreter betonen in einem Medienstatement, dass die Abstimmung über einen möglichen Pilotenstreik planmäßig weiterläuft. Allerdings hofft man gleichzeitig auf eine Einigung am Verhandlungstisch. Am 29. September 2022 wird man in Kloten einen Protestmarsch durchführen. Das Ergebnis der Urabstimmung soll am 16. Oktober 2022 bekanntgegeben werden. „Falls die Mitglieder dem Antrag des Vorstandes zustimmen und das Gespräch zwischen mir und dem SWISS-CEO nicht zu Stande oder zu keinem Ergebnis kommt, dann sind ab dem 17. Oktober Arbeitskampfmassnahmen möglich“, erklärt Clemens Kopetz.