Die Lokführergewerkschaft GDL droht damit, dass es bei der Deutschen Bahn zu unbefristeten Streiks kommen könnte. Hintergrund ist, dass Tarifverhandlungen anstehen und sich Vorsitzender Claus Weselky laut einem Spiegel-Bericht „nicht lange mit Warnstreiks aufhalten möchte“.
In der Vergangenheit legte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer mehrfach den Eisenbahnverkehr in Deutschland regelrecht lahm. Einst forderte man stolze 40 Prozent mehr Lohn für die Bediensteten und einigte sich nach einem längeren Streikmarathon auf einen wesentlich geringeren Prozentsatz. Dennoch wurde klar, dass die Spartengewerkschaft in der Lage ist das Land regelrecht lahmzulegen.
Sofern die bevorstehenden Verhandlungen nicht reibungslos verlaufen sollten, droht die GDL wieder mit Streiks, die mitunter einige Tage andauern können. Auch für die traditionell reisestarken Weihnachtstage schließt man Arbeitsniederlegungen nicht explizit aus. Man evaluiert gerade sogar, ob eine Streik-Urabstimmung schon vor der ersten Verhandlungsrunde, die für den 9. November 2023 vereinbart ist, angesetzt werden kann.
Dazu kommt, dass sich die Gewerkschaften GDL und EVG einen regelrechten Machtkampf liefern. im Sommer 2023 kam es mit der zweitgenannten Arbeitnehmervertretung nach einer Schlichtung zu einem Kompromiss. Diesen will die GDL aber nicht übernehmen. Man fordert unter anderem zumindest 555 Euro mehr Gehalt pro Monat und will die wöchentliche Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden abgesenkt sehen.