Tel Aviv: Airdrop sorgte auf Pegasus-Flug für Ärger

Airbus A320neo (Foto sloppyperfectionist).
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Tel Aviv: Airdrop sorgte auf Pegasus-Flug für Ärger

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Neuerlich wurde der Apple-Dienst Airdrop an Bord eines Verkehrsflugzeuges missbraucht, um für kräftig Ärger zu sorgen. Diesmal war ein Pegasus-Flug von Tel Aviv nach Istanbul Sabiha Göckcen betroffen.

Am Montagabend wurden die Passagiere, die über mobile Endgeräte mit „angebissenem Apfel“ verfügen, während den Startvorbereitungen mit unerwünschten Bildern und Videos belästigt. Diese wurden über den Apple-Dienst Airdrop verschickt. Die Clips waren durchaus aggressiv und zum Teil auch rassistisch motiviert.

Beispielsweise war ein Mann, der auf einem Schießstand schoss und ein Maskierter auf einem Motorrad zu sehen. Auch wurde ein Bild verschickt, das mit der Frage „gibt es Araber im Flugzeug“ versehen war, verteilt. Laut dem Nachrichtenportal Ynet soll hinter den Belästigungen ein israelischer Staatsbürger stecken, der sogar ein Foto von sich selbst, das ihn auf dem Sitzplatz zeigt, über Airdrop verteilt haben soll.

Das von Passagieren umgehend informierte Kabinenpersonal kontaktierte umgehend den Kapitän und ersuchte diesen um Anweisungen zur weiteren Vorgehensweise. Der Kommandant ordnete dann an, dass die Maschine vorläufig nicht starten wird und die Sicherheitsbehörden Israels eingeschaltet werden. Diese führte dann den Verdächtigten ab, jedoch löste dies eine Art Tumult aus. Der mutmaßliche Störenfried war mit mehreren Freunden unterwegs, die sich dann als „unruly PAX“ entpuppten und für ordentlich Wirbel gesorgt haben. Geholfen hat das aber nichts, denn auch für diese gab es dann eine polizeiliche „Eskorte“ aus dem Pegasus-Flugzeug.

Nach einer Stunde wurden die Passagiere überprüft

Für alle anderen Fluggäste wurde es nun zumindest nervig, denn die Sicherheitsbehörden Israels hatten entschieden, dass dem Pegasus-Flug zunächst die Starterlaubnis verweigert wird. Mit dem Kapitän einigte man sich darauf, dass vorsorglich sämtliche Passagiere und Gepäckstücke erneut überprüft werden. Die verantwortlichen Beamten haben in den aggressiven und rassistischen Airdrop-Störungen ein theoretisch mögliches Risiko für die Flugsicherheit gesehen, denn zu diesem Zeitpunkt war keinesfalls klar, dass der mutmaßliche Störer auch tatsächlich der Urheber ist. Bekanntermaßen lässt der Staat Israel in puncto Flugsicherheit nichts „anbrennen“ und gilt in Sachen Checks und Überprüfungen als weltweite Nummer Eins. Dazu kommt noch, dass es sich in diesem Jahr auf dem Flughafen Tel Aviv bereits um den vierten Vorfall dieser Art gehandelt hat.

Allerdings hatten es die Sicherheitskräfte keinesfalls eilig, denn die Aufforderung zum Verlassen der Pegasus-Maschine wurde erst eine Stunde nach dem Vorfall ausgegeben. Im Terminal wurden dann die Fluggäste und deren Habseligkeiten erneut und zwar penibel genau untersucht. Erst danach gab es grünes Licht für den Abflug nach Istanbul-SAW. Der Airdrop-Vorfall verursachte also eine mehrstündige Verspätung.

Airdrop-Vorfälle nehmen zu

Immer wieder wird dieser Apple-Dienst missbraucht, um andere Reisende, die über Smartphones dieses Herstellers verfügen, zu belästigen. Im „Regelfall“ werden obszöne Fotos und/oder Videos aus der Gattung Porno verschickt. In den USA platzte deswegen einem Kapitän der Kragen und dieser drohte damit, dass der Flug nicht durchgeführt wird, wenn das Verhalten nicht umgehend eingestellt wird. Bei den insgesamt vier Vorfällen in Tel Aviv handelte es sich um aggressive bzw. bedrohliche Videos und Fotos, die aus Gründen der Flugsicherheit das Einschreiten der Sicherheitsbehörden notwendig gemacht haben.

Was möglicherweise als „Scherz“ gedacht gewesen sein könnte, kann gerade in Israel ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen. „Scherzkekse“ sind sich oftmals nicht bewusst, dass derartiges Verhalten als Eingriff in die Luftsicherheit gewertet werden kann und in fast allen Ländern der Welt stehen darauf saftige Strafen. Zum Beispiel riskiert man in den Vereinigten Staaten von Amerika und den USA sogar langjährige Gefängnisstrafen.

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