Tel Aviv: Amerikanische Familie wollte Blindgänger-Bombe als Souvenir mitnehmen

Flughafen Tel Aviv Ben Gurion (Foto: Chris Hoare).
Flughafen Tel Aviv Ben Gurion (Foto: Chris Hoare).

Tel Aviv: Amerikanische Familie wollte Blindgänger-Bombe als Souvenir mitnehmen

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Gegenstände, die wie eine Bombe aussehen an einen Flughafen mitzunehmen ist gar keine gute Idee. Schon gleich gar nicht in Israel, wo besonders gründlich überwacht und kontrolliert wird. Eine amerikanische Familie sah das anders und musste die Konsequenzen daraus tragen.

Es sollte offenbar ein besonderes Urlaubssouvenir werden, denn die U.S.-Amerikaner hatten einen Blindgänger, also eine nicht-explodierte, aber echte Bombe, im Gepäck. Lokalen Medienberichten nach bestand keinerlei schädliche Absicht, denn die Reisenden sollen angegeben haben, dass sie nicht wussten, dass der Gegenstand mitunter hochgefährlich hätte sein können. Man hielt dies für ein ausgefallenes Urlaubssouvenir, das man noch dazu selbst irgendwo eingesammelt hatte.

Die Sicherheitsbehörden der Republik Israel sahen das aber ganz anders. Beim Durchleuchten des Gepäcks wurde das “Andenken” entdeckt. Das löste schnelle Reaktionen aus, denn unverzüglich wurde der gesamte Bereich des Ben-Gurion-Flughafens gesperrt. Dabei war man mit Informationen vielleicht etwas zu offen, denn eine Ansage, dass wegen Bombenverdachts evakuiert wird, löste aus, dass viele Reisende und Mitarbeiter die Abfertigungshalle regelrecht fluchtartig und verängstigt verlassen haben. Offiziellen Angaben nach wurde in der Panik zumindest ein Mann leicht verletzt. Er wurde in ein nahegelegenes Krankenhaus zur Untersuchung gebracht.

Doch wie kam eigentlich der Blindgänger ins Gepäck der U.S.-Amerikaner? Lokale Medien berichten, dass sich die Familie in den Golanhöhen aufgehalten haben soll. Dort soll das Kind den Blindgänger gefunden haben und die Familie entschied sich diesen als Souvenir mitzunehmen. Man habe nicht gewusst, dass es sich um eine nicht-explodierte Bombe handelte, sondern war der Meinung, dass es lediglich ein ungewöhnliches Stück Metall ist.

Nachdem das Sicherheitspersonal und die Polizei den Reisenden “reinen Wein eingeschenkt” hatten, also diese darüber belehrt hatten, dass es eine Bombe ist, sollen die Urlauber in eine regelrechte Schockstarre verfallen sein und selbst möglichst rasch und weit weg von diesem “ungewöhnlichen Stück Metall” gehen wollen. 

Weit weg von den USA werden die Urlauber jedenfalls zumindest vorübergehend bleiben müssen, denn die zuständige Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen möglicher Gefährdung der Flugsicherheit eingeleitet. Jedenfalls haben die Behörden in offiziellen Stellungnahmen explizit ausgeschlossen, dass irgendeine Absicht für einen Anschlag oder die Schädigung anderer Personen bestand. Unwissenheit, Naivität und eine Portion Dummheit sollen zu dieser Situation, die zum Glück glimpflich ausgegangen ist, geführt haben. Das “Souvenir” war jedenfalls dann ein Fall für Experten des israelischen Entschärfungsdienstes, die den Blindgänger unschädlich gemacht haben. Nach deren Arbeit und dem Abtransport des “Urlaubssouvenirs” wurde Entwarnung gegeben und der Flugbetrieb in diesem Teil des Ben-Gurion-Flughafens wieder normal fortgesetzt.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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