Teurer ÖBB-Nachtzug verbindet Stuttgart mit Wien

Nightjet-Liegewagen (Foto: ÖBB / Marek Knopp).
Nightjet-Liegewagen (Foto: ÖBB / Marek Knopp).

Teurer ÖBB-Nachtzug verbindet Stuttgart mit Wien

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Ab 11. Dezember 2022 bieten die österreichischen Bundesbahnen eine neue Nachtzugverbindung ab Stuttgart an. Diese nimmt Kurs auf Wien, Budapest, Zagreb, Rijeka und Venedig. Ein „Schnäppchen“ sind die Fahrkarten aber nicht.

Die Nachzugverbindung NJ237 wird den Stuttgarter Hauptbahnhof jeweils um 20 Uhr 29 verlassen. In Baden-Württemberg werden anschließend Zwischenstopps in Göppingen und Ulm eingelegt. In Bayern hält man in Augsburg, München und Rosenheim ehe man Salzburg erreicht, wo es zu einer Teilung des Zuges kommt.

Je nach Fahrtag verkehrt ein Zugteil in Richtung Budapest und der andere nach Venedig bzw. nach Zagreb und Rijeka. In Fahrtrichtung Ungarn legt man Zwischenhalte in Salzburg, Linz, St. Pölten, Wien, Hegyeshalom, Mosonmagyarovar, Györ und Tatabnya ein. In Richtung Venedig hält der Nightjet in Bischofshofen, Villach, Tarvisio Boscoverde, Udine, Pordenone, Conegliano, Treviso Centrale, Venezia Mestre und Venezia Santa Lucia. Nach Rijeka gibt es Stopps in Schwarzach-St. Veit, Bad Hofgastein, Bad Gastein, Mallnitz-Obervellach, Spittal-Millstätter See, Villach, Jesenice, Lesce-Bled, Kranj, Ljubljana, Zidani Most, Sevnica, Krsko, Dobova und Zagreb.

In die umgekehrte Richtung werden ebenfalls Nachtverbindungen angeboten. Beispielsweise verlässt der aus Budapest kommende EuroNight-Zug den Wiener Hauptbahnhof kurz vor 23 Uhr 30. In Salzburg trifft dieser auf die Garnitur aus Kroatien bzw. Italien und wird zusammengekuppelt. Anschließend geht es weiter in Richtung Stuttgart.

Billig sind die Nachtzüge aber nicht, denn ein Einzelabteil im Schlafwagen zwischen Wien und Stuttgart kostet im günstigsten Fall 154 Euro, wobei es kurioserweise in die umgekehrte Richtung wenige Euro billiger angeboten wird. Im Sitzwagen gibt es Sonderangebote ab 39 Euro, wobei es sich um Sechserabteile handelt. Benachteiligt sind aber Inhaber des österreichischen Klimatickets, das eigentlich im Sitzwagen eine kostenlose Beförderung bis zur Grenze ermöglichen sollte. In der Theorie ist das auch möglich, jedoch lag die Ersparnis bei den Probebuchungen bei läppischen zwei Euro pro Richtung. Die Buchung von Fahrkarten z.B. ab Salzburg brachte das Ergebnis, dass der idente Preis wie ab Wien angezeigt wurde. Die Praxis, dass in den internationalen Nachtzügen das Klimaticket defacto keinen Vorteil bringt und auf die Extrakosten für Liege- und/oder Schlafabteile überhaupt nicht angerechnet wird, sorgte in der Vergangenheit wiederholt für Kritik.

Auf reinen Inlandsverbindungen muss man zumindest in den Sitzwägen nichts extra bezahlen, jedoch hebelt das dynamische Preissystem der ÖBB auf internationalen Nachtzügen die Vorteile regelrecht aus, so dass es auch vorkommen kann, dass reguläre Sparschiene-Fahrkarten (ohne Klimaticket-Vorteil) billiger kommen können. Bei den stichprobenartigen Testbuchungen lag die Ersparnis – wie erwähnt – bei läppischen zwei Euro. Gleichzeitig ist es fraglich welcher Markt eigentlich angesprochen werden soll, weil die Fahrzeiten der neuen Nightjet-Verbindungen sind sogar länger als die nächtlichen Flixbusfahrten, die schon länger auf dem Markt etabliert sind.

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