Schifahrer im Sessellift (Foto: Unsplash/Glade Optics).
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Tourismus: Teuerungen bereiten Tirol Kopfzerbrechen

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Das österreichische Bundesland Tirol war im Sommer 2022 stark gefragt, denn man konnte die Nächtigungszahlen, die man vor der Corona-Pandemie erreicht hatte, übertreffen. Allerdings blickt man angesichts der hohen Inflation und immer weiter steigender Energiekosten mit Sorge auf den Winter 2022/23. Die Buchungslage für die bevorstehende kalte Jahreszeit soll laut Tirol Werbung aber vielversprechend sein.

Im Sommer 2022 verzeichnete Tirol bislang ein 1,5-prozentiges Plus gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2019. Gegenüber dem Vorjahr konnte man sich um 14,9 Prozent verbessern. Bei den Gästeankünften zeigt sich ein differenziertes Bild: 5,4 Millionen im aktuellen Sommer bedeuten ein Plus von 25 Prozent gegenüber 2021, aber ein leichtes Minus von 2,4 Prozent im Vergleich zu 2019. Entsprechend verläuft die Entwicklung der Aufenthaltsdauer. Diese liegt im bisherigen Sommer bei durchschnittlich 3,8 Tagen und ist damit zwar niedriger als im Vorjahr (4,1 Tage), aber weiterhin höher als vor der Pandemie 2019 (3,6 Tage).

Zu verdanken ist das Nächtigungsplus in diesem Sommer zu einem großen Teil den deutschen Gästen, auf deren Konto fast sechs von zehn Nächtigungen in Tirol gehen. Ihre Übernachtungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um rund 800.000 (+7,3%) und zu 2019 um 1,1 Millionen (+10,0%) auf 11,9 Millionen zu. Ebenfalls positiv entwickelt hat sich der Markt Niederlande. 1,7 Millionen Nächtigungen bedeuten ein Plus von 13,4 Prozent zum Vorjahr und von 7,8 Prozent zu 2019. Bei den Gästen aus Österreich gab es mit zwei Millionen Nächtigungen einen leichten Rückgang von 2,0 Prozent verglichen mit dem Vorjahr und von 0,5 Prozent im Vergleich zu 2019.

„Die Sommerbilanz ist grundsätzlich erfreulich, weil unser Land weiterhin eine große Anziehungskraft ausstrahlt“, resümiert der designierte Tiroler Tourismus- und Wirtschaftslandesrat Mario Gerber. „Allerdings sagen Ankunfts- und Nächtigungszahlen nichts über den wirtschaftlichen Erfolg des Tourismus aus. Daher ist es mir besonders wichtig, dass auch die Wertschöpfung nach einer ersten Berechnung von 1,8 Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,2 Milliarden heuer zugelegt hat.“

Teuerungen und hohe Energiepreise bereiten Sorgen

Für den bevorstehenden Winter 2022/23 sollen laut aktuellem Tourismusbarometer etwa drei Viertel der Beherbergungsbetriebe mit den bereits erhaltenen Vorausbuchungen zufrieden sein. Man hofft stark darauf, dass man noch mehr Gäste aus Deutschland für Wintersporturlaube in Tirol begeistern kann.

Kopfzerbrechen bereitet den Hoteliers und Betreibern von touristischen Einrichtungen wie Seilbahnen aber das Energie-Thema. Knapp 40 Prozent rechnen damit, die Umsätze aus dem Vorjahr halten zu können, ein gutes Viertel erwartet ein Umsatzplus. 30 Prozent rechnen hingegen mit Einbußen. „Insbesondere die massiven Steigerungen bei den Energiekosten, die zum Teil mehr als das Zehnfache des bisherigen Preises betragen, wirken sich hier aus. Ich bin mir dieser großen Belastung für die Betriebe selbstverständlich bewusst und werde mich mit vollem Elan für die Branche einsetzen“, so Gerber.

Ebenso wirken sich die allgemeinen Teuerungen auf das Buchungsverhalten potentieller Gäste aus. Derzeit geht man seitens der Tirol Werbung davon aus, dass viele Kunden möglichst lange mit der Entscheidung warten. Man rechnet damit, dass es heuer besonders viele kurzfristige Buchungen geben wird. Allerdings stellt man sich auch darauf ein, dass der eine oder andere Stammgast aus finanziellen Gründen den Winterurlaub auslassen könnte. Die Mehrheit der Tiroler Unterkunftsbetriebe reagiert darauf laut Tourismusbarometer mit flexiblen Stornoregelungen, um Urlaubern zu frühzeitigen Buchungen zu animieren.

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