Trendwende? Tui will wieder cash-positiv sein

Trendwende? Tui will wieder cash-positiv sein

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Der Tui-Konzern konnte eigenen Angaben nach von der gestiegenen Nachfrage im Bereich Urlaubsreisen profitieren und seit Mai 2021 rund 1,5 Millionen Neubuchungen an Land ziehen. Das wirkt sich auch positiv auf den Cashflow aus. Dieser ist auf etwa 320 Millionen Euro angestiegen.

Laut Medienmitteilung ist der größte Reisekonzern Deutschlands erstmals seit dem Beginn der Corona-Pandemie wieder cash-positiv. Mehrmals griff die deutsche Bundesregierung diesem Anbieter mit milliardenschweren Hilfspaketen unter die Arme. “Die Kundennachfrage und Buchungsdynamik sind hoch, sobald Reise-Einschränkungen zurückgenommen werden. Die Zahlen für den Beginn des Sommergeschäftes sind erfreulich. Deutschland und kontinentaleuropäische Märkte zeigen hohe Nachfrage. In England wird sich das erst im 4. Quartal widerspiegeln. Das Geschäft kommt zurück und die Transformation der Tui zeigt deutlich Wirkung”, so Konzernchef Fritz Joussen.

Insgesamt sind seit den Halbjahreszahlen im Mai rund 1,5 Millionen Buchungen eingegangen, für den Sommer 2021 verzeichnet der Konzern aktuell 4,2 Millionen Buchungen. Wie schon zuvor zeigt sich während der Pandemie ein deutlich verstärkter Trend zu Online-Buchungen. Auch im dritten Geschäftsquartal buchte mehr als die Hälfte der Tui Kunden ihren Urlaub online (52 Prozent). Darüber hinaus findet die Interaktion mit Gästen verstärkt digital statt, fast 70 Prozent aller TUI Pauschalreisegäste nutzen die TUI App (+21 Prozentpunkte).Neben den Balearen mit Mallorca gehören die griechischen Inseln, insbesondere Kreta und Rhodos, zu den beliebtesten Destinationen der TUI Gäste. Darüber hinaus sind auch der Inlandstourismus und Kreuzfahrten der Konzerngesellschaft TUI Cruises sowie die Hotel- und Clubmarken der TUI Group – RIU, TUI Blue und Robinson – gefragt. Im Berichtszeitraum waren 283 TUI Hotels geöffnet und acht Kreuzfahrtschiffe des Konzerns mit Gästen unterwegs. Mit dem positiven operativen Neustart generiert die TUI wieder Mittelzuflüsse. Im dritten Geschäftsquartal liegen diese höher als die laufenden Cash-Kosten, so dass erstmals seit Beginn der Pandemie wieder ein positiver Cash-Flow vor Finanzierungstätigkeit in Höhe von rund 320 Millionen Euro verzeichnet wurde.

Im Berichtszeitraum hat die TUI mit dem erfolgreichen operativen Neustart wieder Umsätze generiert. Die beschleunigte Transformation und die globale Neuausrichtung mit einem umfangreichen Effizienzprogramm und strenger Kostendisziplin haben gleichzeitig zu weiteren Einsparungen und einem sehr kontrollierten Mittelabfluss geführt. So lagen die Mittelzuflüsse wieder höher als die laufenden Cash-Abflüsse und der Konzern verzeichnete erstmals seit Beginn der Pandemie einen positiven Cash-Flow vor Finanzierungstätigkeit in Höhe von rund 320 Millionen Euro. Aufgrund fortgesetzter Beschränkungen konnten Reisen nicht in allen Märkten und nicht in allen Destinationen wieder aufgenommen werden, daher erreichte der Umsatz 650 Millionen Euro und das bereinigte EBIT lag bei -670 Millionen Euro.

Weiters hat der Konzern verschiedene Refinanzierungsmaßnahmen umgesetzt, um die Kapitalstruktur zu stärken. Die zuvor erfolgreich platzierte Wandelanleihe wurde um 190 Millionen Euro aufgestockt. Im Mai kündigte der Konzern den Verkauf eines Immobilienportfolios von 21 Objekten an. Der Verkauf unterstreicht die bereits vor der Pandemie eingeleitete “Asset-Right” Strategie und wurde Ende Juli abgeschlossen. Alle 21 Objekte bleiben dabei Teil des TUI-Hotel-Portfolios, werden auch künftig gemeinsam von TUI und RIU betrieben und tragen wie gehabt zu den Umsätzen in der Hotelsparte des Konzerns bei. In einer ersten Kaufpreiszahlung hat der Konzern 541 Millionen Euro erhalten, weitere 130 Millionen Euro können bis 2023 hinzukommen. Ebenfalls Ende Juli haben die TUI, 19 internationale Banken und die KfW vereinbart, die Laufzeit der revolvierenden Kreditfazilitäten (RCF) in Höhe von insgesamt 4,7 Milliarden Euro bis Sommer 2024 zu verlängern. Der Konzern hat damit angesichts anhaltender Corona-Einschränkungen mehr Zeit und Flexibilität bei der Umsetzung der geplanten Refinanzierungsschritte. Das Ziel bleibt weiterhin die schnelle Rückführung der staatlichen Kredite. Zum 9. August 2021 hatte TUI finanzielle Mittel in Höhe von 3,1 Milliarden Euro verfügbar. Das sind rund 1,4 Milliarden Euro mehr gegenüber dem Stand vom Mai 2021.

Die Nachfrage nach Sommerurlaub hält sich weiterhin auf einem ungebrochen hohen Niveau. Für den Sommer 2021 verzeichnet TUI insgesamt 4,2 Millionen Buchungen. Die Durchschnittspreise sind aufgrund des hohen Anteils an Pauschalreisepaketen bei den aktuellen Buchungen neun Prozent höher als für den Sommer 2019. Die Kapazität für die Kernmonate des Sommerprogramms 2021 wurde auf 60 Prozent des Programms vom Sommer 2019 angepasst. Bei klaren Reiseregelungen und der Aufhebung der Reisebeschränkungen zog die Nachfrage in den vergangenen Wochen vor allem in den einzelnen Märkten deutlich an. Fritz Joussen: “Es ist notwendig von der starren Betrachtung von Inzidenzwerten als Gradmesser der Pandemie wegzukommen. Mit Covid werden wir vermutlich leben, wie mit anderen Infektionskrankheiten. Es geht darum die Ansteckungen, die Schwere eines Verlaufs und die Folgen einer Erkrankung abzumildern. In Europa stehen jedem Impfwilligen Impfangebote zur Verfügung, schwere Verläufe nehmen nicht merklich zu und die Gesundheitssysteme sind nirgends in Europa überlastet. Das ist ein großer Erfolg der Impfkampagnen. Impfen schützt – Geimpfte sind geschützt und sind kein wesentliches Risiko mehr für Andere. Wer nicht oder kaum gefährdet ist, sollte seine Freiheitsrechte jetzt umfassend zurückerhalten. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche, für die es keine Impfempfehlung gibt. Ob man sich impfen lässt oder nicht, ist und bleibt eine persönliche Entscheidung. Einige wenige dürfen aber nicht dauerhaft den Takt angeben und den Lebensalltag der Mehrheit beschränken.”

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