Trotz Corona: Korean Air meldet operativen Gewinn

Beladung einer Korean-Air-Cargo-Maschine (Foto: Korean Air).
Beladung einer Korean-Air-Cargo-Maschine (Foto: Korean Air).

Trotz Corona: Korean Air meldet operativen Gewinn

Beladung einer Korean-Air-Cargo-Maschine (Foto: Korean Air).
Werbung

Die Fluggesellschaft Korean Air konnte im Vorjahr trotz der Coronakrise einen Betriebsgewinn in der Höhe von 219 Millionen U.S.-Dollar einfliegen. Der Umsatz lag laut Mitteilung des Unternehmens bei 6.806 Milliarden U.S.-Dollar.

Die Einnahmen wurden allerdings nicht im Passagiergeschäft erzielt, denn dieses Segment verzeichnete einen 74-prozentigen Umsatzrückgang. Der Carrier konnte von der erhöhten Fracht-Nachfrage profitieren. Die Entscheidung Maschinen, die eigentlich für Fluggäste eingesetzt werden, temporär für Cargo-Aufträge einzusetzen, erwies sich offenbar als richtig. Laut Korean Air war folgender Aspekt ausschlaggebend: „Der Anstieg im Luftfrachtgeschäft basiert auf einer steigenden Nachfrage nach COVID-19-Diagnosekits und Autoteilen, wobei sich die Nachfrage zudem von Seefracht zu Luftfracht verlagerte“. Die Umsätze, die im Segment Fracht erzielt wurden, stiegen um 66 Prozent.

„Das Betriebsergebnis wurde aufgrund des starken Frachtgeschäfts der Fluggesellschaft und der unternehmensweiten Bemühungen zur Kostensenkung erzielt. Die verringerte Passagierkapazität und sinkende Ölpreise haben den Treibstoffverbrauch und die Treibstoffkosten reduziert. Damit verbundene Kosten wie Bereitstellungsgebühren wurden aufgrund des geringeren Passagierbetriebs ebenfalls gesenkt. Auch die Lohnkosten gingen leicht zurück, da die Mitarbeiter abwechselnd Urlaub nahmen. Dementsprechend konnten die Gesamtbetriebskosten im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 40 Prozent gesenkt werden. Die Fluggesellschaft verzeichnete aufgrund des Nettozinsaufwands einen Nettoverlust von 228,1 Mrd. KRW (209,7 Mio. USD), der sich jedoch gegenüber dem Nettoverlust des Vorjahres von 568,7 Mrd. KRW stark verringerte“, so Korean Air.

Firmenchef dankt Mitarbeitern

„Die Belegschaft von Korean Air setzt sich dafür ein, die Krise gemeinsam zu überwinden“, so Keehong Woo, Präsident von Korean Air. „Die positive Bilanz 2020 war nur dank der harten Arbeit und der Opferbereitschaft unserer Mitarbeiter möglich. Fast 24 Prozent der weltweiten Luftfrachtkapazität sind im vergangenen Jahr weggefallen, da Fluggesellschaften die meisten internationalen Flüge aufgrund von COVID-19 einstellt haben. Korean Air hat jedoch den Frachtbetrieb durch den Einsatz von Zusatz-/Charterfrachtern gesteigert, um der Nachfrage nach medizinischer Ausstattung wie COVID-19-Testkits und Masken gerecht zu werden. Zudem haben wir die Frachtkapazität erhöht, indem wir Passagierjets in Frachtflugzeuge umgewandelt haben. Es war genau richtig, unser Cargonetz stark und aktiv zu halten“.

Zusätzlich zum starken Frachtgeschäft hat Korean Air ihr Kapital erweitert und die Finanzstruktur durch verschiedene Maßnahmen wie den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten verbessert.

Im vergangenen Jahr hat Korean Air durch die Ausgabe neuer Aktien das Kapital im Wert von 1,1 Billionen KRW erfolgreich aufgestockt und den Verkauf seines Geschäftsbereichs Inflight Catering und Duty-Free für 981,7 Mrd. KRW abgeschlossen. Derzeit finalisiert die Fluggesellschaft den Verkauf von KAL Limousine und Wangsan Leisure Development Co. Ltd.. Außerdem bemüht sich Korean Air um mehr Liquidität durch den Verkauf ihrer Anteile an der Hanjin International Corp., die das Wilshire Grand Center in Los Angeles betreibt, und spricht mit der Stadtregierung Seoul über den Verkauf der unternehmenseigenen Liegenschaft im Zentrum der Hauptstadt Südkoreas.

Korean Air rechnet mit langsamer Markterholung

Darüber hinaus ist Korean Air gerade im Prozess, Asiana Airlines zu übernehmen. Damit stabilisiert die Airline die von der Pandemie betroffene koreanische Luftfahrtindustrie und stellt ein Wachstum des heimischen Luftfahrtmarktes sicher. Korea ist die zehntgrößte Volkswirtschaft der Welt, wodurch ihre wirtschaftliche Stabilität weltweit von Bedeutung ist.

Die COVID-bedingte Ungewissheit deutet weiterhin auf düstere Aussichten für die Luftfahrtindustrie in diesem Jahr hin. Die IATA prognostiziert, dass die Passagiernachfrage in diesem Jahr im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie 2019 bei 50 Prozent bleiben wird. Außerdem wird erwartet, dass die Nachfrage nach Luftfracht ähnlich wie 2019 sein wird.

Insbesondere wird die Fluggesellschaft das Kapital im Wert von 3,3 Billionen KRW durch die Ausgabe neuer Aktien im März erhöhen, um die Liquidität zu sichern, die Finanzstruktur zu verbessern und gleichzeitig wirtschaftliche Fragen bei der Übernahme von Asiana Airlines zu lösen. Korean Air wird eine PMI (Post Merger Integration) durchführen, um Asiana Airlines wie geplant zu integrieren. Der unbezahlte Urlaub der Mitarbeiter wird auch in diesem Jahr fortgesetzt.

Im Gegensatz zur positiven Entwicklung des Luftfrachtmarktes wird für das Passagiergeschäft nur eine langsame Erholung erwartet. Dementsprechend plant Korean Air, die derzeitige Passagiersitzkapazität bis Ende dieses Jahres beizubehalten, bis der Markt dank des COVID-19-Impfstoffes wieder anziehen wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

René Steuer ist Redakteur bei Aviation.Direct und insbesondere auf Tourismus und Regionalluftfahrt spezialisiert. Zuvor war er unter anderem für AviationNetOnline (vormals Austrian Aviation Net) tätig.
[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

René Steuer ist Redakteur bei Aviation.Direct und insbesondere auf Tourismus und Regionalluftfahrt spezialisiert. Zuvor war er unter anderem für AviationNetOnline (vormals Austrian Aviation Net) tätig.
[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung