Tschechien: Erster Budweis-Charter nach jahrelanger Verspätung abgehoben

Flughafen Budweis (Foto:  Letiště České Budějovice).
Flughafen Budweis (Foto: Letiště České Budějovice).

Tschechien: Erster Budweis-Charter nach jahrelanger Verspätung abgehoben

Flughafen Budweis (Foto: Letiště České Budějovice).
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Am 2. August 2023 führte die tschechische Fluggesellschaft Smartwings im Auftrag eines Tour Operators den ersten Charterflug ab dem Budweis Airport durch. Noch ist das Angebot ab dem neuen Airport durchaus überschaubar. 

Mit jahrelanger Verspätung hat man es in České Budějovice geschafft, dass die notwendigen Betriebsbewilligungen erlangt wurden und der erste Charterflug durchgeführt werden konnten. Genau genommen ist der Airport nicht neu, denn ihn gibt es schon länger. Vor einigen Jahren hat man sich aber entschieden, dass dieser erweitert und ausgebaut werden soll, so dass auch Maschinen der Typen Airbus A320 und Boeing 737 starten und landen sowie abgefertigt werden können. 

Zunächst versuchte man sich offensiv als Billig-Alternative zu Linz zu vermarkten, jedoch konnte man im Vorfeld keinen einzigen Lowcoster für Budweis begeistern. Auch sonst hat man bis dato keinerlei Linienflüge. Das Angebot, das am 2. August 2023 aufgenommen wurde, wird im Rahmen eines Chartervertrags von Smartwings für einen tschechischen Reiseveranstalter durchgeführt. 

Die Buchungszahlen sollen laut Tour Operator zufriedenstellend sein. Man denkt bereits über eine Ausweitung des Angebots nach. Immerhin hat man derzeit einen großen Vorteil, denn man ist der einzige Anbieter, der Nonstopflüge zu Ferienzielen ab České Budějovice im Portfolio hat. Geht es nach dem Management des Airports, so sollen sich schon möglichst bald Billigflieger ansiedeln. 

Zumindest in der Theorie hätte der Flughafen Budweis durchaus das Potential ein ernsthafter Konkurrent für den Linzer Flughafen zu werden. Allerdings muss man dazu auch ein attraktives Angebot auf die Beine stellen. In vielen Fällen reisen potentielle Linz-Passagiere mangels Angebot bereits heute ab München, Salzburg und Wien. Einfach wird es für das Management in České Budějovice jedenfalls nicht, denn gerade aus Linz kann auch die notwendige Autofahrt nach Tschechien eventuelle Kostenvorteile gegenüber dem Fliegen ab der Landeshauptstadt Oberösterreichs obsolet machen. Ein weiterer Aspekt, den man nicht unterschätzen darf: Viele Österreicher haben das Klimaticket Österreich und nutzen dieses durchaus rege für die Anreise zu Airports wie Wien oder Salzburg. Dieses bodengebundene Angebot ist ein gewichtiger Konkurrent für Nonstop- bzw. Umsteigeflüge ab Linz, denn wenn die Anreise, zum Beispiel nach Wien, keine Extrakosten verursacht, nehmen gerade Privatreisende die schnelle Schienenverbindung durchaus gerne in Kauf. 

Der Flughafen Budweis rechnet jedenfalls damit, dass man in diesem Jahr in etwa 10.000 Reisende haben wird. Für 2024 prognostiziert man in etwa 20.000 Passagiere. Zu eventuellen regelmäßigen Linienflügen macht der Airport České Budějovice noch keine konkreten Angaben. Bekanntermaßen spricht in der Branche jeder häufig mit jedem und somit kann es manchmal kurzfristige Ankündigungen geben. Vieles dürfte auch davon abhängen wie attraktiv man den Markteintritt für Airlines machen kann. 

In Linz gibt man sich jedenfalls bezüglich dem Flughafen České Budějovice gelassen und ist der Ansicht, dass dieser eher auf tschechische Kunden abzielen würde. Man rechnet zwar damit, dass es im Streckennetz zu Überschneidungen kommen würde, aber als Konkurrent betrachtet man Budweis eher nicht. Man spricht von einem Mitbewerber und verweist auch darauf, dass viele Kunden die Flexibilität gegenüber besonders billigen Flügen, die nur niederfrequent angesteuert werden, vorziehen würden. 

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