Der von der Corona-Pandemie gebeutelte Reisekonzern muss im ersten Geschäftsquartal 2020/21 erneut den Rotstift ansetzen.
Der operative Verlust fiel jedoch geringer aus als von Experten befürchtet. Wie Vorstandschef Fritz Joussen am Morgen mitteilte, verlor das Urlaubsunternehmen zwischen Oktober und Dezember durchschnittlich rund 300 Millionen Euro pro Monat. Angekündigt worden waren zuvor zwischen 400 und 450 Millionen Euro. „Mit strikter Kostendisziplin und der mit Hochdruck vorangetriebenen Neuausrichtung des Konzerns ist es gelungen, den Verlust im abgelaufenen Quartal zu reduzieren“, so Joussen. Dank der inzwischen begonnen Impfkampagnen und mehr Covid-19-Schnelltests ist der Konzern zuversichtlich, dass ein Ende des Stillstands im Tourismus möglich ist. Eine Prognose für das laufende Jahr traut sich die TUI AG aber noch nicht zu.
In den drei Monaten per Ende Dezember brachen die Erlöse wegen der weltweiten Reisebeschränkungen um 88 Prozent auf 468,1 Millionen Euro ein. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei minus 698,6 Millionen Euro, nach minus 146,7 Millionen im Vorjahresquartal. Der Konzernverlust weitete sich auf 813,1 Millionen von 105,4 Millionen Euro aus. Den Aktionären sei dabei ein Verlust von 802,9 Millionen Euro zuzurechnen, berichtet das Handelsblatt. Die Führungsetage blickt optimistisch in die Zukunft. Denn die Sommersaison kann den Angaben zufolge vom sehr zügigen Impfverlauf im wichtigen TUI-Markt Großbritannien profitieren. Für den Sommer 2021 verzeichnet TUI bislang insgesamt 2,8 Millionen Buchungen, das entspricht rund 56 Prozent der Buchungen zum vergleichbaren Zeitpunkt für den Sommer 2019. Die Kapazität für das Sommerprogramm 2021 entspricht weiterhin rund 80 Prozent des Programms vom Sommer 2019. “Der britische Mark hat für unser Unternehmen eine besondere Bedeutung”, so Konzernchef Fritz Joussen weiter. “Bei den Impfungen sehen wir dort ein beeindruckendes Tempo und ambitionierte Ziele.” Auch in anderen Ländern kämen die Impfungen nach einem verhaltenen Start inzwischen voran.