Die Tui Group plant eine Neuausrichtung ihrer Airlines, um die Profitabilität der Sparte zu steigern. Während die Fluggesellschaften des Konzerns weiterhin zur Auslastung der Tui-Hotels beitragen sollen, sollen sie künftig stärker als eigenständige Geschäftsbereiche Gewinne erwirtschaften. Dies erklärte David Ciomperlik, Chef der Tui-Airline-Sparte, beim Kapitalmarkttag in Madrid vor Analysten.
Derzeit betreibt der Konzern 106 Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge sowie 19 Langstreckenmaschinen. Damit zählt Tui zu den zehn größten Fluggesellschaften in Europa. Das erklärte Ziel ist es, Marktführer im Bereich der sogenannten „Leisure-Carrier“ zu werden – Fluggesellschaften, die sich auf Urlaubsreisen konzentrieren.
Ein zentrales Element der neuen Strategie ist der Ausbau des Einzelplatzgeschäfts. Künftig sollen verstärkt einzelne Flugtickets unabhängig von Pauschalreisen verkauft werden. Dies soll vor allem über Partnerschaften mit anderen Unternehmen (B2B-Geschäft) erfolgen. Auch Verbindungen aus Urlaubsdestinationen in die Heimatmärkte der Tui-Airlines sollen ausgebaut werden.
Zur Effizienzsteigerung plant Tui eine stärkere Vereinheitlichung innerhalb der verschiedenen Airlines des Konzerns. Dazu gehört die Einführung einer gemeinsamen Website, die nicht nur den Verkauf von Zusatzleistungen erleichtern, sondern auch die Auslastung der Langstreckenflüge aus mehreren Quellmärkten optimieren soll. Darüber hinaus soll die Arbeitsteilung innerhalb der Flotte verbessert werden, um saisonale Schwankungen besser auszugleichen und eine ganzjährige Auslastung zu gewährleisten.
Bei der Flottenstrategie bleibt Tui weiterhin ausschließlich auf den Flugzeughersteller Boeing ausgerichtet. Angesichts aktueller Lieferprobleme bei Boeing soll jedoch eine regelmäßige Anpassung der Beschaffungsstrategie erfolgen, um den Bedarf an neuen Maschinen sicherzustellen.