Die Finanzzahlen bei Tap Air Portugal sind seit einigen Jahren mies und diverse Maßnahmen brachten keinen nennenswerten Erfolg. Die Coronapandemie riss den Carrier noch tiefer in die roten Zahlen. Der Staat, der eigentlich komplett aussteigen wollte, übernahm nach und nach wieder das Ruder.
Die Maßnahme ist gelinde gesagt aber nicht unumstritten, denn man der EU-Kommission ringt man um Beihilfemaßnahmen in der Höhe von rund 3,2 Milliarden Euro. Gleichzeitig wurden bei der Belegschaft radikal die Löhne reduziert und auch bereits viele Mitarbeiter abgebaut. In erster Instanz kippte das Gericht der Europäischen Union aufgrund einer Klage von Ryanair die Staatshilfe.
Lokale Medien berichten nun, dass sich der Star-Alliance-Partner Turkish Airlines für einen Einstieg bei Tap Air Portugal interessieren soll. Unter anderem schreibt “Jornal de Negócios”, dass sich der türkische Carrier bereits finanzielle Informationen organisiert habe und die Bereitschaft zum Einstieg auf dem diplomatischen Wege signalisiert habe. Man wäre bereit rund 1,9 Milliarden Euro in den angeschlagenen Partner zu stecken und würde die Langstrecke ab Portugal stärken.
Offizielle Bestätigungen gibt es aber weder von Turkish Airlines noch von Tap oder der portugiesischen Regierung. Alle hüllen sich in schweigen. Auf Anfrage dementierte das türkische Luftfahrtunternehmen sogar das Interesse an Tap und teilte mit, dass man “für den Moment” keine Beteiligung an anderen Unternehmen plane.