Ukraine International Airlines ist pleite

Foto: Ukraine International Airlines.
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Ukraine International Airlines ist pleite

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Gegen die Fluggesellschaft Ukraine International Airlines wurde seitens der staatlichen Ukreximbank ein Konkursantrag gestellt. Bereits zuvor wurde bekannt, dass Betriebsgüter des Unternehmens unter den Hammer gekommen sind. Die Finanzlage des Carriers war bereits vor dem kriegerischen Angriff Russlands gegen die Ukraine angespannt. 

Ukraine International Airlines ist kein staatliches Unternehmen, sondern eine private Fluggesellschaft. Fälschlicherweise wird das Unternehmen immer wieder als Staatscarrier titutliert, jedoch ist man das nicht. Über einige Jahre hinweg waren auch Swissair und Austrian Airlines an UIA beteiligt. Die AUA hat die Beteiligung kurz nachdem man selbst von Lufthansa übernommen wurde aufgelöst. Geblieben ist aber eine Codeshare-Kooperation, die kriegsbedingt nicht mehr von Bedeutung ist, weil ohnehin der Luftraum der Ukraine gesperrt ist. 

Noch vor der Corona-Pandemie ist Ukraine International Airlines in Schieflage geraten. Hintergrund ist, dass man zunehmenden Konkurrenzdruck durch Billigfluggesellschaften aus dem In- und Ausland bekommen hat. Auch sind nach der Annexion der Krim durch die Russische Föderation einst ertragreiche Russland-Strecken weggefallen. Doch UIA schaffte es in der Luft zu bleiben. Auch die Coronakrise hat man überstanden. 

Die Regierung der Ukraine plante vor und während der Pandemie eine neue staatliche Fluggesellschaft in die Luft zu bringen. Diese sollte, nach Möglichkeit, mit in der Ukraine gefertigtem Fluggerät fliegen. Es war vorgesehen, dass das neue Unternehmen die einstige Rolle von UIA übernehmen sollte. Ob dieses Vorhaben gelungen wäre, hätte sich zeigen müssen. Diese Frage stellt sich derzeit aber nicht, denn die Pläne für die neue nationale Fluggesellschaft liegen kriegsbedingt auf Eis und Ukraine International Airlines wurde auf Antrag der staatlichen Ukreximbank vom zuständigen Gericht in Kiew für insolvent erklärt. 

Für ukrainische Carrier bedeutet der Krieg auch, dass der komplette Stammmarkt aus Sicherheitsgründen nicht bedient werden kann. Während der Konkurrent Skyup Airlines im Wetlease-Geschäft – innerhalb der EU mit Sondergenehmigungen – durchaus ein Not-Standbein gefunden hat und mit Skyup MT sogar einen auf Malta ansässigen EU-Ableger aufziehen konnte, war Ukraine International Airlines nicht so erfolgreich. Man hatte zwar vereinzelte ACMI-Aufträge, jedoch konnte man sich damit nicht dauerhaft über Wasser halten. Dazu kommt der hohe Schuldenberg aus der Vergangenheit. 

Die Versteigerungen, die in den letzten Wochen auf Antrag von Gläubigern angeordnet wurden, waren bereits ein Vorbote, dass UIA die erste ukrainische Airline werden könnte, die während dem Krieg insolvent wird. Die staatliche Ukreximbank hat den entsprechenden Antrag bei Gericht eingebracht und zwischenzeitlich wurde das Unternehmen für insolvent erklärt. Die Verwertung ist bereits in vollem Gange. Die Okeanos LLC konnte sich bereits Markenrechte und nicht nähere bezeichnete Teile des einstigen Ground Handlings sichern. 

Es bleibt abzuwarten wie es mit anderen ukrainischen Fluggesellschaften weitergeht. Einige konnten sich Aufträge außerhalb ihres Heimatlandes sichern, während andere seit Kriegsbeginn am Boden sind. Es gilt als höchstwahrscheinlich, dass unabhängig davon wie der Krieg enden wird, der eine oder andere Anbieter nicht mehr abheben wird. 

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