Umfrageanalyse: Braucht Österreich mehr Heer?

LuftstreitkrŠfte übten im Mur- und Ennstal (Foto: Bundesheer/Martin Baierer).
LuftstreitkrŠfte übten im Mur- und Ennstal (Foto: Bundesheer/Martin Baierer).

Umfrageanalyse: Braucht Österreich mehr Heer?

LuftstreitkrŠfte übten im Mur- und Ennstal (Foto: Bundesheer/Martin Baierer).
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Nach dem Schattendasein der letzten Jahre hat der Ukraine-Krieg Relevanz und Zustand des heimischen Bundesheeres wieder stärker ins Blickfeld gerückt. Das Online Research Institut Marketagent hat daher in einer aktuellen Studie 500 Österreicherinnen und Österreicher zu Ansehen und Aufgaben der heimischen Streitkräfte befragt.

Laut einer aktuellen Umfrage des Online Research Instituts Marketagent sind 7 von 10 Befragten der Ansicht, dass Österreich bewaffnete Streitkräfte, also ein eigenes Bundesheer benötigt. Zum Vergleich: Vor 10 Jahren, also im Jahr 2012, war nur gut die Hälfte dieser Meinung (57%). „Während das Bundesheer hierzulande in den letzten Jahren eher ein Schattendasein geführt hat, haben sowohl die Coronapandemie – in der die Streitkräfte tatkräftig unterstützt haben – als auch der Krieg in der Ukraine die Bedeutung des Heeres wieder stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung gebracht“, erklärt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.

Das österreichische Militär darf sich auch über gute Imagewerte freuen: Fast jeder zweite Befragte bescheinigt dem Bundesheer ein positives Ansehen – überholt nur von der Polizei mit 61% Zustimmung. Deutlich abgeschlagen im Ranking dagegen das Parlament (24%) und die Bundesregierung (21%). Auch der NATO bescheinigt die Umfrage hierzulande ein eher verhaltenes Image. Während neben Finnland nun auch Schweden einen Beitritt in das Verteidigungsbündnis anstrebt, wird die Neutralitätsdebatte in Österreich weiterhin sehr verhalten geführt. Dies spiegelt sich auch in der Einstellung der Bevölkerung wider: Nur jeweils rund ein Drittel der Befragten vertraut der NATO bzw. bescheinigt ihr ein gutes Image.

Als wichtigste Aufgaben des heimischen Bundesheeres sehen die Befragten klar die Katastrophenhilfe im Inland (85%). Dahinter folgen der Grenzschutz (77%) und die Landesverteidigung (66%). Auch wenn die Bedeutung des Heeres auf einem Höchststand liegt – in die Ausstattung und Schlagkraft der Streitkräfte hat man hierzulande wenig Vertrauen. Nur rund jeder Sechste (17%) würde das Bundesheer als gut ausgestattet bezeichnen, lediglich 19% denken, dass die Streitkräfte schlagkräftig und jederzeit ausreichend einsatzbereit sind. Umgekehrt sind 6 von 10 der Ansicht, dass das Bundesheer kaputtgespart wurde. „Hier sieht eine Mehrheit der Bevölkerung Handlungsbedarf. 71% sprechen sich dafür aus, dass das Heeresbudget erhöht wird. Die zusätzlichen Mittel wollen die Bürger vor allem in die Katastrophenhilfe und die Landesverteidigung investiert sehen“, führt Thomas Schwabl aus.

Dass Österreich im Falle eines Angriffs große Erfolgsaussichten hätte, meint hierzulande kaum jemand. Lediglich 13% denken, dass wir uns im Kriegsfall erfolgreich verteidigen könnten. Vielleicht ein Mitgrund für die leicht gestiegene Attraktivität der Berufsarmee: 47% würden aktuell die Einführung eines Berufsheeres unterstützen, 40% befürworten die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht, 13% sind unentschlossen. Damit liegen die Mehrheiten genau entgegengesetzt zu 2012: Vor 10 Jahren sprach sich noch die Mehrheit von 49% für den Status Quo, also den Fortbestand der Wehrpflicht aus.

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