Boeing 767 (Foto: Jan Gruber).
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Unfreiwilliger Zwischenstopp: Delta-Passagiere verbringen Nacht im Flugzeug auf Rollfeld in Alabama

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Ein außergewöhnlicher Vorfall am Montgomery Regional Airport wirft Fragen zur Notfallplanung im internationalen Flugverkehr auf.

Am Abend des 10. April 2025 erlebten fast 300 Passagiere zweier Delta-Air-Lines-Flüge aus Mexiko eine unerwartete und unangenehme Wendung ihrer Reise. Aufgrund schwerer Unwetter konnten die Maschinen ihre geplante Landung am Hartsfield-Jackson International Airport in Atlanta nicht durchführen und wurden stattdessen zum Montgomery Regional Airport (MGM) in Alabama umgeleitet. Dieser Flughafen verfügt jedoch über keine Zollabfertigungseinrichtungen für internationale Flüge, was dazu führte, daß die Passagiere die Nacht über in den Flugzeugen auf dem Rollfeld verbringen mußten.

Die betroffenen Flüge, DL 1828 aus Los Cabos und DL 599 aus Mexiko-Stadt, landeten zwischen 21:22 und 21:30 Uhr Ortszeit in Montgomery. Da der Flughafen nicht über die notwendigen Einrichtungen der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) verfügt, war eine reguläre Einreiseabfertigung nicht möglich. Ein nahegelegener Flughafen mit CBP-Einrichtungen, wie der Birmingham-Shuttlesworth International Airport, konnte aufgrund der Wetterbedingungen ebenfalls nicht angeflogen werden.

Die Passagiere verbrachten die Nacht in den Flugzeugen, bis am nächsten Morgen spezielle CBP-Beamte eintrafen und eine Einreiseabfertigung ermöglichten. Erst gegen Mittag des 11. April durften die Reisenden das Flugzeug verlassen und ihre Reise fortsetzen.

Delta Air Lines entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten und kündigte an, allen betroffenen Passagieren den vollen Ticketpreis zu erstatten. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, daß man in dieser Situation den eigenen Ansprüchen an Kundenservice nicht gerecht geworden sei und Maßnahmen ergreifen werde, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.

Dieser Vorfall wirft Fragen zur Notfallplanung und Infrastruktur im internationalen Flugverkehr auf. Insbesondere die Frage, wie Fluggesellschaften und Flughäfen auf unvorhergesehene Umleitungen reagieren und die Versorgung sowie Sicherheit der Passagiere gewährleisten können, steht im Fokus. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Abläufe in solchen Ausnahmesituationen zu verbessern und die Bedürfnisse der Reisenden besser zu berücksichtigen.

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1 Comment

  • Tukano , 15. April 2025 @ 20:26

    Ist mir leider auch schon passiert, auf einem MUC-IAD 777-200 vor ca. 15 Jahren.
    Wegen WX und damit ploetzlicher Schliessung von IAD mussten wir in Baltimore/ Washington runter. Ca. 1/3 der PAX wohnten in der Naehe von BWI oder im Norden von Washington, aber es durfte leider keiner aussteigen aus den gleichen Gruenden, no Immigration! Unser Flieger war natuerlich nicht der einzige, andere UA und auch Emirates waren da. Nach ca. 1h ging IAD wieder auf. Allerdings mussten alle meist nachtanken, insbesondere die Langstreckenflieger. Angeblich war auch nur ein oder sehr wenige Fueltrucks vefuegbar. Wir blieben 4h in BWI, Catering, also Drinks gingen zu Ende (Ich flog mal Business…) und natuerlich kam auch keine Auffuellung. Cabin Crew fand noch einige Cafeekekse zum Verteilen…
    Ergebnis: In IAD waren alle Anschluesse weg, ich musste dort ins Hotel. Haette ich in Baltimore aussteigen duerfen, waere ich mit Southwest direkt weiter nach Florida weitergereist…
    Mein Fazit: In der US Hauptstadt 4h benoetigen um eine 777-200 ca. 2To Sprit einzugeben, ist erbärmlich, und dass man auch weder Amerikaner noch andere ausladen durfte, war schwer verständlich fuer mich. Seitdem meide ich US Airlines auf internationalen Verbindungen. In den 4h fuehlte ich mich eingesperrt…

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