Lockheed Martin F-16 (Foto: USAF).
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USA genehmigen milliardenschweren Verkauf von F-16-Kampfjets an die Philippinen

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Die Vereinigten Staaten haben dem Verkauf von 20 hochmodernen F-16-Kampfjets an die Philippinen im Wert von 5,58 Milliarden US-Dollar zugestimmt. Diese Entscheidung folgt auf den Besuch des US-Verteidigungsministers Pete Hegseth in der Region, bei dem er unter anderem mit dem philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. sowie Verteidigungsminister Gilberto Teodoro Jr. zusammentraf. Die geplante Aufrüstung der philippinischen Luftwaffe ist ein weiteres Zeichen der vertieften sicherheitspolitischen Zusammenarbeit zwischen Washington und Manila. China hingegen sieht die Waffenlieferung kritisch und warnt vor einer Eskalation der Spannungen im Indopazifik.

Die US-Behörde für Verteidigungssicherheitskooperation (Defense Security Cooperation Agency, DSCA) gab bekannt, dass die philippinische Regierung offiziell 16 F-16C Block 70/72 sowie vier F-16D Block 70/72 Kampfjets beantragt hat. Neben den Flugzeugen umfasst der Deal auch zugehörige Triebwerke und technische Ausrüstung.

Das US-Außenministerium betonte, dass der Verkauf nicht nur den Verteidigungsfähigkeiten der Philippinen stärke, sondern auch die strategische Partnerschaft zwischen beiden Ländern fördere. „Der vorgeschlagene Verkauf wird die Außenpolitik und nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten unterstützen, indem er die Sicherheitslage eines strategischen Partners verbessert, der weiterhin eine wichtige Kraft für politische Stabilität, Frieden und wirtschaftlichen Fortschritt in Südostasien ist“, hieß es in einer Erklärung des US-Außenministeriums.

Die Philippinen gelten als einer der wichtigsten Verbündeten der USA in Asien und befinden sich geopolitisch in einer Schlüsselposition im Indopazifik. Die Lieferung moderner Kampfjets soll die Verteidigungsfähigkeit des Inselstaates verbessern, insbesondere in Hinblick auf wachsende Spannungen im Südchinesischen Meer, wo es immer wieder zu Konflikten mit China über maritime Gebietsansprüche kommt.

Hintergrund: Steigende Spannungen im Westphilippinischen Meer

Die territorialen Auseinandersetzungen zwischen China und den Philippinen im Westphilippinischen Meer (Teil des Südchinesischen Meeres) sind seit Jahren ein geopolitischer Brennpunkt. China erhebt umfassende Gebietsansprüche auf nahezu das gesamte Südchinesische Meer, während die Philippinen auf ihre Souveränität über exklusive Wirtschaftsgebiete bestehen. Das von den Philippinen 2016 erstrittene Urteil des Ständigen Schiedshofs in Den Haag, das Chinas Ansprüche als unbegründet erklärte, wird von Peking bis heute nicht anerkannt.

In diesem Kontext traf US-Verteidigungsminister Pete Hegseth am 27. und 28. März 2025 mit hochrangigen Vertretern der philippinischen Regierung zusammen. Laut einer Mitteilung des US-Verteidigungsministeriums einigten sich beide Seiten darauf, „mehrere entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um eine robuste Agenda für das US-Verteidigungsministerium und das philippinische Verteidigungsministerium zu setzen, um Abschreckung im Indopazifik wiederherzustellen und Frieden durch Stärke zu erreichen“.

China warnt vor Destabilisierung der Region

Während die USA und die Philippinen den Rüstungsdeal als notwendige Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten Manilas sehen, reagierte China mit scharfer Kritik. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Guo Jiakun, warnte davor, dass eine verstärkte sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen den Philippinen und den USA nicht „auf Kosten einer dritten Partei“ gehen dürfe.

„Die Sicherheitskooperation der Philippinen sollte weder auf eine dritte Partei abzielen, noch die Interessen einer dritten Partei schädigen. Sie sollte auch nicht den regionalen Frieden und die Sicherheit bedrohen oder Spannungen in der Region verschärfen“, erklärte Guo Jiakun gegenüber philippinischen Medien.

China betrachtet die wachsende militärische Präsenz der USA in der Region als direkte Herausforderung seiner geopolitischen Ambitionen. Erst kürzlich hatte Peking mehrfach seine militärische Präsenz im Südchinesischen Meer verstärkt und philippinische Fischerboote sowie Patrouillenschiffe aus umstrittenen Gewässern verdrängt. Die philippinische Regierung hat diese Vorfälle als aggressive Einschüchterungsversuche Chinas verurteilt.

Stärkung der philippinischen Luftwaffe

Die philippinische Luftwaffe ist derzeit mit veralteten Flugzeugen ausgestattet und hat nur begrenzte Kapazitäten zur modernen Luftverteidigung. Der Kauf der F-16-Kampfjets stellt somit eine erhebliche Modernisierung dar. Experten zufolge sind die neuen Jets insbesondere im Bereich Luftüberlegenheit und Bodenunterstützung eine deutliche Verbesserung gegenüber der bisherigen Flotte.

Die F-16 Block 70/72 gehören zu den modernsten Varianten der bewährten Kampfjets und sind mit verbesserten Radar- und Waffensystemen ausgestattet. Die Lieferung der Jets könnte in den kommenden Jahren schrittweise erfolgen, während Piloten und Bodenpersonal der philippinischen Luftwaffe parallel in den USA ausgebildet werden.

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