USA: Vernichtender 737-Max-Bericht im Kongress

Boeing 737-Max (Foto: Jan Gruber).
Boeing 737-Max (Foto: Jan Gruber).

USA: Vernichtender 737-Max-Bericht im Kongress

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Die FAA habe auf Druck von Boeing Augen und Ohren in Sachen Boeing 737 Max verschlossen und die beiden Abstürzte seinen das “grauenvolle Ergebnis” einer ganzen Kette von Fehlern des Herstellers und “grob unzureichender Aufsicht” durch die FAA. Zu diesem Schluss kommt der fast 250 Seiten starke Bericht des Untersuchungsausschusses im Abgeordnetenhaus.

Die FAZ schreibt, dass der Abschlussbericht die bisherigen Erkenntnisse bestätigen würde,, jedoch weitere erschreckende Details ans Tageslicht gekommen sind. Beispielsweise hätten zahlreiche Boeing-Mitarbeitern von den Mängeln gewusst, jedoch hätte man diese systematisch vertuscht und kleingeredet. Letzteres trat immer dann ein, wenn Ingenieure ihre Bedenken kundgetan haben. Von den groben Mängeln am MCAS-System hingegen sollen nur wenige tatsächlich gewusst haben.

Der Untersuchungsausschuss stellte auch fest, dass Hersteller Boeing massiven Druck auf die FAA ausgeübt haben soll. Das hatte zur Folge, dass berechtigte Bedenken ignoriert wurden und stattdessen eine rasche Typenzulassung erteilt wurde. Der Bericht hält auch fest, dass Boeing sich unter massivem Druck gegenüber Airbus sah, denn die A320neo-Reihe verkaufte sich besser. Man wollte unbedingt eine Antwort darauf haben und die Europäer übertrumpfen. Dabei etablierte sich auch eine “Kultur der Verschleierung” rund um offensichtliche Probleme bei der Boeing 737 Max. Der Untersuchungsausschuss ist auch der Ansicht, dass Boeing einen Neustart in Sachen Sicherheitskultur unternehmen muss. Der Einfluss des Herstellers auf die FAA soll so groß gewesen sein, dass diese Bedenken eigener Prüfer ignorierte und stattdessen den Begehren von Boeing stattgab. Die Folge daraus ist, dass keine ernsthafte und unabhängige Prüfung vor der Zulassung stattgefunden hat. Besonders hart gehen die Autoren des Berichts mit der MCAS-Automatik ins Gericht, denn der Hersteller habe weder Kunden noch PIloten ausreichend darüber informiert.

Ein absolut bemerkenswerter Umstand ist, dass der Untersuchungsbericht nur von demokratischen Abgeordneten unterzeichnet wurde. Jene Kongressmitglieder, die den Republikanern angehören, haben ihre Unterschrift verweigert. Dies soll – so lokale Medienberichte – primär parteipolitische Ursachen haben.

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