USO: Ryanair und Lauda sollen Kabinen mangelhaft reinigen

Boeing 737-800 (Foto: Pixabay).
Boeing 737-800 (Foto: Pixabay).

USO: Ryanair und Lauda sollen Kabinen mangelhaft reinigen

Boeing 737-800 (Foto: Pixabay).
Werbung

Die spanische Gewerkschaft USO übt seit einigen Wochen heftige Kritik an der Umsetzung der spanischen COVID-19-Schutzmaßnahmen durch die Fluggesellschaften Ryanair und Lauda. Insbesondere der Umstand, dass entgegen der lokalen Gesetzgebung keine FFP2-Masken an das fliegende Personal ausgegeben werden, führte bereits dazu, dass Beschwerden an die Luftfahrtbehörden und das Arbeitsinspektorat gerichtet wurden.

USO kritisiert nun auch die Reinigungsprozesse der Ryanair Group, denn diese würden zwischen zwei Flügen auf die Reinigung durch Fachpersonal verzichten. Lediglich in der Nacht komme es zum ausführlichen Putzen und Desinfizieren der Kabinen. Das ist aus Sicht der Arbeitnehmervertreter in Zeiten von Corona zu wenig. Man verweist auch auf Mitbewerber, die sehr wohl zwischen zwei Flügen durch Fachpersonal reinigen lassen würden. Bei Lauda und Ryanair soll das Kabinenpersonal „ohne Reinigungsmittel, Schutzmittel und Schulung“ diese Aufgabe übernehmen.

Seit 8. Juli 2020 gelten für alle Airlines, die ab Spanien tätig sind, verbindliche COVID-19-Sicherheitsvorschriften, die sich an den Empfehlungen der EASA orientieren. Diese sollen Ryanair und Lauda laut USO missachten. Besonders sauer stößt den Arbeitnehmervertretern auf, dass anstatt der vorgeschriebenen FFP2-Masken nun wiederverwendbare MNS-Masken, die in China produziert wurden und keine Zulassung in Europa haben sollen, an das Personal ausgegeben werden. An Bord soll es nicht einmal gegen Geld Austauschmasken für Passagiere geben. Die EASA empfiehlt in diesem Zusammenhang, dass Airlines solche bereithalten sollen. Davon, dass diese für die Passagiere gratis sein müssen, ist jedoch keine Rede.

Die Gewerkschaft USO kritisiert weiterhin, dass trotz einer bereits bei den zuständigen Behörden eingebrachten Beschwerde der Bordverkauf nicht reduziert wurde. Weiterhin werden Duty-Free-Artikel angeboten. Der einzige Unterschied ist, dass nun kein Bargeld mehr akzeptiert wird, sondern die Bezahlung nur noch mit Kreditkarten erfolgen kann. Bankomatkarten wie Vpay und Maestro werden an Bord übrigens nicht angenommen. Die Arbeitnehmervertreter erklären, dass das Kabinenpersonal täglich bis zu 12 Stunden im Einsatz ist und dabei in direktem Kontakt mit bis zu 1.400 Reisenden steht. Diese Hochrechnung setzt vier Rotationen pro Tag voraus.

Passagiere hinterlassen durchaus auch Schmutz und Müll. USO kritisiert dabei, dass weiterhin das Kabinenpersonal für das Aufräumen und grobe Reinigen der Kabinen herangezogen wird, während andere Fluggesellschaften zwischen zwei Flügen Fachpersonal einsetzen würden. Sowohl bei Lauda als auch bei Ryanair sollen entsprechende Schulungen zur Vermeidung von Infektionen unterlassen worden sein.

Dies würde auch dazu führen, dass Ryanair und Lauda die durchschnittliche Standzeit von 25 bis 35 Minuten (je nach Airport) beibehalten. USO wirft vor, dass die beiden Carrier das verlangsamte Ein- und Aussteigen nicht anwenden würden, sondern genau gleich wie in der Zeit vor Corona handeln würden.

Laut USO soll Ryanair in Spanien staatliche Beihilfen erhalten, sich jedoch weigern die spanischen Gesetze zum Arbeitnehmerschutz im Zusammenhang mit COVID-19 anzuwenden. Der Carrier soll sich gegenüber der Gewerkschaft auf die irischen Gesetze ausreden. Das Personal ist nach Angaben von USO allerdings mit spanischen Verträgen beschäftigt und soll damit auch der spanischen Gesetzgebung unterliegen. Auf Anfrage äußerte sich die Ryanair Group zu diesem Thema nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung