Der Reisekonzern war einer der ersten Bezieher von staatlichen Hilfen in Milliardenhöhe. Der beabsichtigte Stellenabbau bei der Tochter Tuifly stößt der VC sauer auf. Nun hofft man, dass das Kontrollgremium die Notbremse zieht.
Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit appelliert an den Aufsichtsrat der Tui AG, dass dieser die vom Vorstand geplante Halbierung der Tuifly-Flotte und den damit verbundenen Stellenabbau ablehnen soll. Die Vertretung der Flugzeugführer verweisen auch darauf, dass Staatshilfen zur Sicherung von Jobs und nicht zu deren Abbau verwenden werden müssen.
“Stimmen Sie gegen die Pläne ihres Vorstands für Tuifly! Wir appellieren eindringlich, Ihre Verantwortung gegenüber allen Beteiligten wahrzunehmen und die Interessen von Belegschaft, Kundschaft, Gesellschaft und Anteilseignern gleichermaßen zu berücksichtigen. Der gute Ruf der Tui auch und gerade in der Politik darf nicht durch wirtschaftlich äußerst fragwürdige und sozial unverantwortliche Entscheidungen riskiert werden“, so VC-Präsident Markus Wahl.
Die Tui AG war in der Corona-Krise eine der ersten Empfänger von staatlichen Krediten in Milliardenhöhe. Die Vereinigung Cockpit sieht nun das Risiko, dass das Unternehmen den Zugang zu weiteren Hilfen durch „vorschnelle Entscheidungen aufs Spiel setzen“ würde. Die Pläne des Tui-Vorstands wären in der Politik bereits auf erhebliche Kritik gestoßen. „Der Runde Tisch beim niedersächsischen Wirtschaftsminister Althusmann hat gezeigt, dass der Staat nicht tatenlos dabei zusehen wird, wie deutsche Arbeitsplätze abgebaut werden“, so die VC in einer Aussendung.