Vor wenigen Tagen ist im Wiener MAK die zehnte Auflage der Messe „Vegan Planet“ über die Bühne gegangen. Für Aviation.Direct Foodinsider war Angelika Evergreen vor Ort, die in einem persönlichen Erfahrungsbericht das vorgestellte Angebot genau unter die Lupe genommen hat.
Am 16. und 17. November fand ein Must-VisitEvent alle Veganer in Wien statt. Im wunderschönen MAK – Museum für angewandte Kunst feierte „Vegan Planet“ das mittlerweile zehnjährige Bestehen. Natürlich war ich dabei. Ich selbst bin Flexitarier, für alle die nichts mit diesem Ausdruck anfangen können, erkläre ich diesen gerne: Flexitarier sind Menschen die überwiegend sich vegetarisch ernähren, aber durchaus auch hochwertige, biologische produziertes Fleisch oder Fisch zu sich nehmen sowie manchmal auch Milchprodukte wie Butter oder Käse zu sich nehmen. Die meisten ernähren sich zu 80 Prozent pflanzlich. Mal mehr, mal weniger – flexibel eben.
Rund 100 Aussteller vertreten
Ich habe selbst die kleine Messe am Samstag den 16.11.2024 um die Mittageszeit besucht. Die Stimmung, die im MAK vorherrschte, hat mich positiv überrascht. Alle Aussteller waren sehr entspannt, freundlich und übertrugen diese positiven Vibes auch auf die Gäste der „Vergan Planet 2024“. Dieses Paradies für Veganer war eine herrliche Mischung aus nachhaltigen Produkten, pflanzlichem Genuss sowie inspirierenden Impulsen, was so alles in der veganen Küche möglich ist.
Nach Angaben des Veranstalters waren etwa 100 Aussteller Vertreten. Zu einem Spektakel wurde die die Messe durch Workshops zum Mitmachen und kompetenten Fachvorträgen. Die Angebote reichten von Kosmetik, Mode/Fashion, Speisen bis hin zu spannenden Gesprächen unter den anwesenden besuchern. Der Obmann der Veganen Gesellschaft Österreich (Veranstalter von Vegan Planet) freute sich am meisten über dieses Event, weil es als Fest der pflanzlichen Vielfalt, eine Quelle der Inspiration, eine Plattform des Austausches von Genuss und Speiseideen für alle, positiv gelungen ist. Das Programm bot auch Kochshows, Yogaeinheiten, Vorträge und eine Genussecke an, wo alle Besucher die leckeren, ausgewählten Speisen verzehren konnten.
Showkochen mit Gesundheitsminister Rauch
Ein besonderer Gast war Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), der in seiner Kochshow den Besuchern vorzeigte, wie einfach es sein ein schmackhaftes, vegetarisches Gericht aus pflanzlichen Bestandteilen herzustellen. Was ich selbst an dieser Küche mag, ist wie einfach es ist geniale Gerichte mit nur wenig Zutaten herzuzaubern. Ein Beispiel dafür sind Tiroler Knödel, vegane Leberkässemmeln und vieles mehr. Was mich am meisten überrascht hat war die Vielzahl an glutenfreien und sogar zuckerfreien Backwaren. Eines schöner und besser als das andere.
Ein Detox Keks von Delicia mit Chlorella Algen hat mich überzeugt. Dieser Keks wird in einem kleinen Familienbetrieb in Kroatien hergestellt. Leider ist die Homepage nur auf Kroatisch verfügbar, aber in der heutigen Zeit können wir zum Glück alles online übersetzen. Die Internetpräsenz des Unternehmens ist unter diesem Link erreichbar. Was mich sehr überraschte war die kulinarische Genussreise mit den Schweizer Älplermagronen. Für alle, die es nicht kennen: Es ist ein klassisches Schweizer Käsegratin mit Kartoffeln, Äpfeln und Zwiebeln. Natürlich war dieses Schmankerl vegan zubereitet.
Naschkatzen wurden verwöhnt
Für Naschkatzen war die Vegan Planet auch der Himmel auf Erden, denn es gab viele unterschiedliche Schokoladen, Riegel, Backwaren, Müslis und Säfte zu verkosten. Die handgemachten Pralinen von meinem Lieblingshersteller waren dabei. Ich habe diese auf einer veganen Walking Tour durch Wien vor einigen Wochen kennengelernt. Hinter Dulceria verbirgt sich ein begnadendes Duo, das seit der Corona-Pandemie die Kunst der veganen Herstellung von Pralinen perfektioniert. Demnächst wird bei Aviation.Direct Foodinsider ein ausführlicher Hintergrundbericht dazu erscheinen.
Was mich auch kulinarisch regelrecht aus den Socken gehaut hat, war der vegane Camembert und der Blue Cheese. Ich habe schon sehr viele vegane „Käse“-Variationen, die am Wiener Markt erhältlich sind, gekostet, war aber wenig von ihnen überzweigt. Petit Veganne bietet eine himmlische Auswahl an „Käsevariationen“ von Petit Lorrain, ein Camembert, der Petit Alba, eine Köstlichkeit mit einem Ziegenkäsearoma und Petit Azur. Das zuletzt genannte Produkt bezieht sich auf „azur“, also übersetzt „blau“. Dieser „Käse“ war mein persönlicher Favorit, der mit einem milden Charakter, mit einer intensiven Geschmacksnote, die sich in ein paar Tagen in einen schönen blauen Mantel umhüllt, punktet. Das Unternehmen hat auch andere Geschmacksrichtungen, darunter beispielsweise Knoblauch, Kurkuma, Schalotte & Schnittlauch und Bruschetta an, im Portfolio. All jene, die an gutem Geschmack interessiert sind, sollten diesem Startup eine Chance geben. Es hat mein Gourmetherz schon erobert.
Schwedische Milchalternative begeistert
Ebenfalls interessant war die Milchalternative aus Kartoffeln, die von der schwedischen Firma Dug präsentiert wurde. Die drei vorgestellten Sorten sind glutenfrei und geschmacklich den mir sonst bekannten und in Österreich erhältlichen Alternativprodukten überlegen. Wer also Neues kennenlernen möchte, sollte auch diesem kleinen Unternehmen eine Chance geben. Erhältlich sind die Varianten Barista, Original und ungesüßt.
Linis Bites stellte zehn verschiedene Naschereien, die laut Hersteller vegan und glutenfrei sind, vor. In Österreich sind derzeit drei bis vier Sorten, je nach Handelspartner, erhältlich. Das übrige Sortiment wird von München aus binnen weniger Tage auf Bestellung nach Österreich geliefert. Meine Favoriten auf der Messe waren die Pralinis Hazelnut Choco Nougat, die Cashew Caramel und besonders die Raspberry Almond, die so einen großartigen Himbeere Geschmack mit sich bringen. Sie schmecken frisch und die perfekte Balance zwischen Säure und Süßen ist vorhanden. Diese Pralinis sind der perfekte Flugbegleiter. Sie sind organic, vegan und glutenfrei. Die Homepage bietet eine interessante Auswahl: Für jede Naschkatze ist was dabei.
Andere Produkte, beispielsweise mein Lieblingsgetränk Kombucha, Vegan Junk Punk, P.O.S.C.A., KISSA by AIYA (Matcha), Petit Veganne, Goldblatt (Aufstriche), Dulce Ria (Pralinen), DUG (Kartoffelgetränk), Dattelbär, Ritter Sport, Very Good (Aufstriche)Farmii (FrugalTec), Eat Real Snacks (Chips), Fair Vegan Organic iChoco (Schokolade), Haselherz (Schokolade), Schlagfix (veganer Eiskaffee), Sunflower Family (Hack & Bolo ), Spirulix aus Österreich, Mycorama (Mashroom) schnell wachsende Pilze sind erhältlich. Beim zuletzt genannten Produkt muss man lediglich ein Sackerl x-förmig aufschneiden und nach einigen Tagen hat man sehr viele Pilze. Das finde ich persönlich eine großartige Alternative zu gekauften. Das Problem kennt doch jeder: Man kauft sich Pilze im Supermarkt, dann kommt irgendwas dazwischen, man vergisst darauf und nach zwei Tagen sind diese hinüber und ein Fall für die Biotonne. Das Selbstzüchten bietet viele Vorteile, denn man hat so gut wie immer frische zu Hause.
Heimische Start-ups vertreten
Miso Würzpasten & Sojasausen waren von einer Wiener Marke Namens „Wiener Misco“ vertreten. Generell zeigte sich auf der Messe, dass es zahlreiche Kleinstbetriebe aus Österreich und sogar aus der Bundeshauptstadt Wien gibt. Für diese war die Vegan Planet eine sehr große Chance auf sich aufmerksam zu machen, um neue Kunden gewinnen zu können. Ich persönlich konnte zahlreiche neue Produkte kennenlernen, die ich meinen Freunden und Bekannten 100-prozentig weiterempfehlen kann.
Als letztes möchte ich den Newcomer P.O.S.C.A vorstellen. Das Startup bringt köstliche Craft Juices: Sankt Laurent und Baya Marisa und einen Posca Romana, eine alkoholfreie Alternative zu Wein und Sekt auf den Markt Alle drei Getränke sind köstlich. Besonders das Baya Marisa mit einer großartigen, pinken Farbe.
Erfolgreiche Messe mit Tipps von Konditormeisterin
Im Großen und Ganzen war die Vegan Planet ein Erfolg. Für all jene, die lieber selbst herstellen, hatte zum Beispiel Lush ein interessantes Do-it-yourself-Angebot. Täglich gab es einen Workshop, an dem interessierte Personen teilnehmen konnten. Die Konditormeisterin Melanie Kröpfl bot den Besuchern ein Backworkshop zu Profiteroles an. Also wer noch niemals sowas sich getraut hat zu backen, war genau richtig. Die Meisterin teilte ihr Know-how und ihr Können mit den Besuchern. Sie zeigte sich offen für Fragen jeglicher Art und gab Inspiration für vegane Weihnachtsbackwaren. Wer gerne salzige Knabbereien mag, dem würde ich die Organic Spice Bit ist ein Hafer Cashew Snack mit Tomaten und Kräuter Geschmack empfehlen. Ich war sehr zufrieden mit meinem Besuch und werde nächstes Jahr wiederkommen. Es war ein Genussfest auf höchstem Niveau.
Generell möchte ich allen, die mit dem Thema vegane Ernährung noch nicht zu vertraut sind, die Homepage der Veganen Gesellschaft Österreich, die unter diesem Link erreichbar ist, ans Herz legen. Sowohl Erstinformationen als auch tiefgehende Erklärungen sind zu finden. Der Besuch der nächsten Vegan Planet, im Jahr 2025 über die Bühne gehen wird, ist ebenfalls empfehlenswert. Und wer sich „Foodie“ nennt sollte auf jeden Fall kommen und die von mir vorgestellten Produkte verkosten.
Sehr gerne freue ich mich auch über Ihr Feedback an [email protected].
Ihre
Angelika Evergreen