Am Flughafen Berlin-Brandenburg sollen sich die Geräte der Handgepäckskontrolle laut Gewerkschaft Verdi als durchaus gefährlich erweisen. Mehr als 60 mal hätten Mitarbeiter bereits Stromschläge erlitten. Die Arbeitnehmervertreter fordern zum sofortigen Handeln auf.
Was genau mit den Apparaten nicht stimmt, weiß offensichtlich niemand. Verdi erklärt, dass Mitarbeiter im Terminal 1, das Ende Oktober 2020 offiziell eröffnet wurde, Arbeitsunfälle in Form von Stromschlägen vorgekommen sind. Dabei sollen die Sicherheitsmitarbeiter „starke Schmerzen, Taubheitsgefühl und Benommenheit“ verspürt haben. In Einzelfällen soll es auch im Anschluss an die Unfälle zu ärztlichen Krankschreibungen gekommen sein. Auch habe wiederholt der Rettungsdienst alarmiert werden müssen.
Die Gewerkschaft Verdi schreibt: “Die Unfälle treten an allen Geräten der Gepäckkontrollen im Terminal 1 am neuen Flughafen BER auf und können bei Kontakt auch die Passagiere treffen”. Es wird gefordert, dass die Sicherheitskontrollen mit den – möglicherweise – defekten Geräten sofort eingestellt werden. Daran denkt man seitens der BER-Leitung aber gar nicht, erklärt jedoch, dass es „vermehrtes Auftreten elektrostatischer Ladungen“ gegeben habe.
Rechtlich ist am Flughafen Berlin-Brandenburg nicht der Airport, sondern die Bundespolizei für die Durchführung der Sicherheitskontrollen verantwortlich. Das bedeutet auch, dass das Personal über eine Sicherheitsfirma im Auftrag der Exekutive und nicht der BER-Gesellschaft tätig ist. Formell wird die Berufsgruppe übrigens „Luftsicherheitsassistenten“ genannt. Ein Sprecher des BER erklärt: „Wir wissen, dass die zuständigen Stellen der Bundespolizei verschiedene Maßnahmen ergriffen haben, die bereits zu einer deutlichen Reduzierung der elektrostatischen Entladungen geführt haben“.