Verkehrsbüro Group blickt auf erfolgreichen Sommer 2023 zurück

Verkehrsbüro Group (Foto: Jan Gruber).
Verkehrsbüro Group (Foto: Jan Gruber).

Verkehrsbüro Group blickt auf erfolgreichen Sommer 2023 zurück

Verkehrsbüro Group (Foto: Jan Gruber).
Werbung

Der österreichische Reisekonzern Verkehrsbüro Group blickt auf einen „aus touristischer Sicht durchaus erfolgreichen“ Sommer 2023 zurück. Allerdings ortet man bereits spürbare Veränderungen, die die gesamte Branche betreffen könnten.

Während dem Ruefa-Trend-Talk erklärte die Geschäftsführerin der Tochtergesellschaft Ruefa Reisen, dass der Sommer 2023 sehr erfolgreich verlaufen ist. Ab und an wäre es durchaus turbulent zugegangen, jedoch: „Die Urlaubslaune und Lust sind enorm. Knapp zwei Monate fehlen ja noch bis zum Ende der touristischen Sommersaison, aber wir liegen für die Nachsaison September und Oktober deutlich besser als 2022 und wir schließen weiter zum Rekordergebnis 2019 auf. Bereits jetzt konnten wir den Umsatz aus dem Sommergeschäft im Vergleich zum Vorjahr um fast 14% steigern. Verglichen mit dem Rekordsommer 2019 liegen wir aktuell bei rund 85%“.

Die Buchungen habe man in diesem Jahr deutlich früher als in den letzten Perioden, die stark von der Corona-Pandemie beeinträchtigt waren, bekommen. Dies hatte auch Folgen auf die Preisgestaltung: „Ab dem zweiten Quartal mussten wir schon mit deutlich weniger Angebot, aber gefühlt deutlich höheren Preisen arbeiten – was uns im Reisebüro natürlich ordentlich gefordert hat“, so Freund. Hinsichtlich der Preise habe sich die Einschätzung von Anfang Jänner bestätigt, dass bei den Pauschalreisen gegenüber 2022 im Schnitt eine Verteuerung von 8 bis 10% je Destination zu erwarten sei.

Negativ auf das Geschäft haben sich einige Naturkatastrophen ausgewirkt. Besonders stark war Ruefa Reisen vom Brand, der sich auf der griechischen Insel Rhodos ereignet hat, betroffen. Dazu Freund: „Vor allem der Brand im Süden von Rhodos im Juli hat uns über Wochen beschäftigt – aber auch in Hinblick auf all unsere Service- und Sicherheitsbemühungen für unsere Kunden bestärkt. Wir hatten zum Zeitpunkt der Brände rund 350 Gäste in Rhodos, die wir alle erreichen und bestmöglich betreuen konnten. Für geplante Anreisen konnten wir zeitnah Alternativdestinationen oder -termine finden und weniger als 4% der geplanten Reisen wurden auf Kundenwunsch storniert. Das Feedback der Kunden war ausnehmend positiv“.

Im Ranking der begehrtesten Destinationen im Sommer 2023 liegen einmal mehr Griechenland und Spanien ganz vorne. Die Türkei und Ägypten, die sich durch ein besonders attraktives Preis-Leistungsverhältnis als Shooting-Stars mit den höchsten Zugewinnen im vergangenen Sommer gut positionieren konnten, sicherten ihre Positionen, auch Zypern befindet sich auf der Überholspur.

Destination | Anteil am Ruefa Umsatz | Veränderung zu 2022

  • 1. Griechenland | 24% | +12%
  • 2. Spanien | 11% | +14%
  • 3. Türkei | 8% | +21%
  • 4. Ägypten | 7% | +33%
  • 5. Italien | 7% | +10%
  • 6. USA | 4% | +23%
  • 7. Zypern | 3% | +37%
  • 8. Deutschland | 3% |-8%
  • 9. Kroatien | 2% | -5%
  • 10. Frankreich | 2% | +8%

Besonders zeigte sich auch die Entwicklung bei den Kreuzfahrten in der heurigen Sommersaison – vor allem im westlichen und östlichen Mittelmeer. Diese konnten sich als Alternative zum stationären Urlaub und besonders bei Familien bestens positionieren und lieferten ein Umsatzplus von 50% gegenüber dem Sommer 2022. Im „Destinationsranking“ würde die Kreuzfahrt Platz 6 belegen.

Wintergeschäft läuft deutlich schneller an – Fernreisen nach Asien, Afrika und Amerika gefragt

„Viele Kunden ziehen ihre Lehren in Sachen Buchungsverhalten – früh buchen ist das Gebot der Stunde. Und ja, einigen war es für den Sommerurlaub 2023 entweder schlicht zu teuer, zu voll oder zu heiß. Viele dieser Kunden sehen wir jetzt in den Reisebüros für Reisen im Herbst, Winter oder schon Frühjahr 2024“, so Michele Fanton, Geschäftsführer Ruefa, zur aktuellen Lageeinschätzung.

Die Buchungseingänge für die Wintersaison 2023/24 (Stand: 31.8.2023) sehen dabei mit einem Umsatzplus von 55% ganz anders aus als noch im vergangenen Jahr – mit ein Zeichen dafür, dass die Coronapandemie für die Kunden kein entscheidendes Kriterium mehr ist und sie wieder langfristig und in Hinblick auf Preisvorteile und Specials früh buchen. „Langfristig im Voraus eingekaufte Pauschalen bieten hier definitiv Preisvorteile. Auf kurzfristige Schnäppchen zu setzen ist weiterhin nicht ratsam. Es mag schon sein, dass wir das eine oder andere Angebot reinbekommen, aber es wird definitiv nicht günstiger werden“, so Fanton.

Ungebrochener Beliebtheit erfreuen sich die Top-Performer Malediven, Mauritius und Seychellen – dazu kommt Thailand, das zu einem nachhaltigen Comeback als beliebteste Winterdestination ansetzt. Auch die Emirate – allen voran Dubai und Abu Dhabi – liegen vor allem für eher kürzere Trips hoch im Kurs. Ebenso liegen weitere Destinationen rund um den Äquator im Rennen um die Gunst der Wintergäste 2023/24 vorne: Afrika – und zwar von den Kapverden, Marokko über Ägypten nach Kenia und Tansania/Sansibar bis nach Südafrika und Namibia – präsentiert sich in seiner ganzen Vielfalt. „Vor allem Ostafrika wird auch heuer gut nachgefragt, die Individualität, Exotik und Vielfalt der Reisen mit entsprechend interessantem Preis-Leistungs-Verhältnis ist attraktiv“, so Fanton. 

Im Westen locken unverändert immer wieder die USA und Karibik mit ihren Metropolen und Traumstränden, wobei hier der Wechselkurs USD/EUR aktuell eher ein Spielverderber ist, fasst Fanton zusammen. Besonders attraktiv und eher noch unbekannt für die heimischen Urlauber sind die ABC-Inseln – die drei sehr unterschiedlichen Inseln Aruba, Bonaire und Curacao locken mit einer unwiderstehlichen Mischung aus karibischem Flair und niederländischen Einflüssen – und liegen als „Inseln unter dem Wind“ sicher außerhalb der bekannten Hurrikan-Zonen. Ein weiteres Plus – sie sind mit Direktflügen ab Amsterdam mehrmals pro Woche einfach zu erreichen.

Und auch die Sparte Kreuzfahrten blickt zuversichtlich auf die Wintersaison 2023/23 – mit attraktiven Routen auf allen Weltmeeren. „Es gibt wirklich großartige Angebote, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei – egal ob man Entertainment auf den neuen, großen Schiffen sucht oder ob das Interesse eher unbekannten Routen mit kleinen, exklusiven Schiffen gilt“, erläutert Fanton. Dazu komme, dass immer mehr Reedereien in Sachen Nachhaltigkeit große Fortschritte machen und die Flotten deutlich modernisieren.

Trend: Entzerrung der touristischen Peaks

„Der durchaus extreme Sommer geht an niemandem spurlos vorüber. Wir sind überzeugt, dass hier eine große Bewegung in Gang kommen wird – nämlich die nachhaltige Entzerrung der touristischen Peaks. Wer kann, fährt künftig vermehrt in der Vor- oder der Nachsaison. Das sehen wir jetzt schon – das stärkste Umsatzplus von aktuell 51% gegenüber dem Vorjahr gibt es im Oktober, der September liegt aktuell bei 25% über 2022. Und auch in der Vorsaison war der Mai mit plus 23% und der Juni mit plus 16% deutlich stärker als im Vorjahr. Für uns Touristiker werden die Herbst-, Semester- und auch Osterferien immer interessanter – es ist durchaus möglich, dass künftig viel mehr Reisende ihre Haupturlaube und Fernreisen anders timen werden. Hier sind wir als Branche gefragt, auch dementsprechende Angebote mit etwa früheren Starts oder längeren Charterketten zu bieten“, blickt Fanton in eine durchaus spannende, sich sicher verändernde Zukunft im Tourismus. 

Dafür sprechen bereits die ersten Zahlen – die Buchungen für die Herbstferien 2023 liegen aktuell bei plus 75% gegenüber 2022, bei den Vorausbuchungen rund um Ostern 2024 (März/April) liegen die Buchungseingänge aktuell sogar 90% über den Vergleichswerten des Vorjahres.

Auch der Tenor in den Reisebüros ist einheitlich – Kunden beklagen sich immer öfter über die geblockten neun Wochen Sommerferien und das österreichische Feriensystem generell, das in vielerlei Hinsicht so nicht mehr zeitgemäß ist. Ein Blick etwa nach Deutschland oder in die Schweiz zeigt, dass eine andere Aufteilung mit kürzeren Sommerferien, dafür jedoch Herbst- und Frühjahrsferien möglich ist. Dies würde im Gegenzug vielfältige Chancen und Möglichkeiten eröffnen. So könnten etwa Citytrips, Rundreisen und Studienreisen im südlichen Mittelmeerraum deutlich von diesen neuen Timings profitieren: „Wunderbare Rundreisen in Süditalien oder Südspanien sind im Sommer aufgrund der immer heißeren Temperaturen kaum machbar, im Frühjahr oder Herbst hingegen einfach toll“, schwärmt Fanton.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung