Vida kritisiert AUA-Boni heftig

Logos von ÖGB und Vida (Foto: Jan Gruber).
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Vida kritisiert AUA-Boni heftig

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Rund 2,9 Millionen Euro soll die Fluggesellschaft Austrian Airlines, die von der Republik Österreich eine staatliche Unterstützung in dreistelliger Millionenhöhe sowie Kredithaftungen in Anspruch nimmt, mitten in der Coronakrise an das Management ausgeschüttet haben. Zwar betont das Unternehmen, dass es sich um Nachzahlungen für das Jahr 2019 gehandelt habe, doch die Gewerkschaft Vida kritisiert den Vorgang heftigt.

 „Es kommt mir so vor, als weint Finanzminister Blümel hier über verschüttete Milch. Schließlich passiert so etwas nicht erst seit heute. Appelle an Unternehmen und Lippenbekenntnisse sind daher zu wenig. Was es endlich braucht, sind klare gesetzliche Spielregeln, dass wenn Konzerne mit Steuergeld unterstützt werden und bei den Beschäftigten gespart wird, keine zusätzlichen Boni mehr an ohnedies gut bezahlte Manager fließen dürfen“, so Vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit. „Und das gilt nicht nur für den aktuellen Anlassfall der AUA, sondern muss für die Manager aller Konzerne gelten. Die hart arbeitenden und steuerzahlenden Menschen müssen durch Finanz- und Wirtschaftskrisen oder wie jetzt durch die Corona-Krise immer an erster Stelle Einschnitte durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit hinnehmen. Als Steuerzahler müssen sie auch noch die Verluste von Unternehmen auffangen. Ihr Verständnis für Prämienausschüttungen an Manager dürfte sich somit in Grenzen halten“.

Der Gewerkschafter betont, dass die Boni-Regelung zwar an Leistungen aus dem Vorjahr anknüpft und zu diesem Zeitpunkt die Corona-Krise noch nicht absehbar war, jedoch bleibe zu hinterfragen, ob solche Managementzahlungen gerechtfertigt seien, zumal auch KonsumentInnen auf die Rückerstattung ihre Ticketkosten warten und die MitarbeiterInnen reduzierte Gehälter in Kauf nehmen müssen, so Hebenstreit.

„Die hart arbeitenden Steuerzahler können ihrem Geld wohl nur mehr nachwinken, wie es mit den Top-Managern der AUA davonfliegt”, erklärt der Gewerkschafter, der ein Boni-Auszahlungsverbot fordert. “Sonst muss sich die Regierung Kritik gefallen lassen, dass sie auf Kosten der Steuerzahler und der Belegschaft den Wohlstand von ohnedies finanziell gut bestallten Top-Managern, die nur bei den anderen aber nicht bei sich selbst sparen wollen, finanziert”.

Der Vida-Gewerkschafter erinnert in diesem Zusammenhang an das Jahr 2009. Schon damals kritisierte die AK in einer Erhebung über die Top-Manager-Gagen in Österreich, dass trotz Verlusten, Stellenkürzungen und Kurzarbeit im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise die Prämien für Vorstände weiter gestiegen waren. Die höchste Steigerungsrate bei den Top-Manager-Gagen gab es im Jahr 2008 mit plus 126 Prozent auf im Schnitt 948.000 Euro pro Person bei den Austrian Airlines (AUA) – trotz des Rekordverlusts von 430 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2008.

„Regierung und AUA müssen daher jetzt endlich die Konsequenzen aus den Fehlern der Vergangenheit ziehen. Alles andere wäre eine Fortsetzung der Verhöhnung der Steuerzahler und der Beschäftigte“, so Hebenstreit. 

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