Vida: “RH-Kritik an ACG ohne Substanz und Weitsicht”

Daniel Liebhart ist Luftfahrt-Fachgruppenleiter bei der Gewerkschaft Vida (Foto: Jan Gruber).
Daniel Liebhart ist Luftfahrt-Fachgruppenleiter bei der Gewerkschaft Vida (Foto: Jan Gruber).

Vida: “RH-Kritik an ACG ohne Substanz und Weitsicht”

Daniel Liebhart ist Luftfahrt-Fachgruppenleiter bei der Gewerkschaft Vida (Foto: Jan Gruber).
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Die Gewerkschaft Vida zeigt sich neuerlich über das Verhalten des staatlichen Austro-Control-Eigentümers verwundert. Der Aufsichtsrat zeichne sich „lediglich durch ein wildes Poltern gegenüber der Belegschaft aus“, so die Arbeitnehmervertreter. Die Kritik des Rechnungshofs knüpfe daran an und „löst große Bestürzung bei den Mitarbeitern aus“.

„Gerade die letzten Wochen haben gezeigt, wie verantwortungs- und krisenbewusst die Beschäftigten der Austro Control gehandelt haben. Nur mit ihrer Unterstützung war es möglich, sich in den schwierigen Kollektivvertragsverhandlungen auf ein Sparpaket in Millionenhöhe einigen zu können, um so den wirtschaftlichen Fortbestand des Unternehmens zu sichern“ erklärt Vida-Fachgruppenleiter Daniel Liebhart. „Dieses Verhalten hat dazu geführt, dass die Beschäftigten jegliches Vertrauen in dieses Kontrollgremium verloren haben. Die nun veröffentlichte Kritik des Rechnungshofs knüpft daran an und löst große Bestürzung bei den Beschäftigten aus. Statt Dank erhält man Schelte. Viele stellen sich die Frage, ob die Kontrollorgane der Austro Control die aktuelle Situation überhaupt erfasst hätten und verstanden haben, dass ausschließlich die Beschäftigten einen Beitrag für den Fortbestand der Flugsicherung in Österreich leisten“.

Die Gewerkschaft verweist darauf, dass die Flugsicherung eine systemrelevante Infrastruktur ist, die sich vollständig aus eigenen Einnahmen finanziert. Beispielsweise verdient die ACG an den Gebühren, die Airlines und Privatpiloten zu entrichten habe. Liebhart befürchtet, dass wenn nach dem Motto „Kosten runter, egal was es kostet“ vorgegangen wird, dass Austro Control in der Zukunft Probleme haben für spezialisierte Berufe wie Lotsen, Techniker und Metrologen Personal zu finden.

„Seit Jahrzehnten schafft es die Austro Control nicht, einen nachhaltigen Personalstand in der Flugsicherung aufzubauen. Andere Flugsicherungen, wie beispielsweise jene in Deutschland, bieten den Lotsinnen und Lotsen nicht nur bessere Arbeitsbedingungen, sondern auch höhere Gehälter an. Während die Regierung andere Unternehmen aufgrund der Corona-Krise teilweise ‚überfördert‘, hat die Austro Control von ihrem Eigentümer bisher keine finanziellen Zuschüsse erhalten. Das sollte sich der Rechnungshof genauer anschauen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben sich zu einem harten Sparkurs verpflichtet, um ihr Unternehmen durch die Krise zu führen. Dafür wäre eigentlich ein Dank vom Rechnungshof angebracht und nicht noch weitere Verunsicherungen wie durch den nun veröffentlichten Bericht“, erklärt Daniel Liebhart.

In den kommenden Monaten findet eine Evaluierung der bestehenden Kollektivverträge innerhalb der Sozialpartnerschaft statt: „In diese Diskussion gehen wir ergebnisoffen hinein. Das heißt natürlich auch, dass wir uns anschauen, ob es irgendwo Bereiche geben könnte, wo wir feststellen, dass die Gehälter kräftig angehoben werden müssen. Ratschläge von außen sind hierbei müßig. Wäre man den Ratschlägen des Rechnungshofs immer bedingungslos nachgekommen, hätten wir heute in Zeiten der Corona-Pandemie zum Beispiel weit weniger Krankenhausbetten in Österreich. „Sparen“ ist ein beliebtes Motto in gewissen Denkschulen, aber nicht immer das nachhaltigste Credo“, so Liebhart abschließend.

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