Die Fluggesellschaft Virgin Atlantic will sich künftig stärker auf die Märkte in Kroatien und Serbien konzentrieren. Damit will man das Drehkreuz London-Heathrow weiter stärken. Die Zubringerflüge sollen beispielsweise von Croatia Airlines, Air Serbia und anderen Codeshare-Partnern durchgeführt werden.
„Kroatien und Serbien sind beide mit Direktverbindungen nach Nordamerika unterversorgt. Wir konzentrieren uns darauf, die bestehenden Interline-Partnerschaften von Virgin Atlantic zu maximieren und unsere starken Handelsbeziehungen zu nutzen. Wir freuen uns darauf, loszulegen“, so Aiden Walsh von Virgin-GSA Discover the World.
Das Vorhaben kommt nicht rein zufällig, denn derzeit ist der Marktanteil von Passagieren, die bei Virgin Atlantic von/nach Kroatien bzw. Serbien auf Transatlantik-Strecken buchen, verschwindend gering. Die Lufthansa Group ist in diesem Segment wesentlich stärker vertreten und auch British Airways schafft es mehr Umsteiger zu bekommen. Man will also einen Teil des Kuchens haben und schielt auch auf den saisonalen Dubrovnik-Newark-Flugdienst von United Airlines. Man hofft, dass man mit Umstieg in Heathrow den einen oder anderen Passagier abluchsen kann.
Virgin Atlantic schließt derzeit aus, dass man ab Serbien oder Kroatien selbst Langstreckenflüge aufnehmen wird. Aus luftfahrtrechtlichen Gründen wäre dies auch ein kompliziertes Vorhaben. Ziel der Fokussierung auf Serbien und Kroatien ist es, dass man mit Hilfe von Partnern mehr Passagiere über London-Heathrow befördern kann.
In Sachen Air Serbia dürfte die mögliche Zusammenarbeit durchaus interessant werden, denn dieser Carrier baut momentan ein eigenes Nordamerika-Netzwerk auf. Inwiefern dieses in Konkurrenz zu einer Kooperation mit Virgin Atlantic steht oder aber dieses ergänzt, wird sich zeigen. Croatia Airlines verfügt über keine Langstreckenflotte und dürfe durchaus an einem Zubrot in Form von Zubringerleistungen nach London-Heathrow interessiert sein. Man ist aber auch Kooperationspartner der Lufthansa und es ist nicht davon auszugehen, dass diese über Zusammenarbeit mit der Konkurrenz sonderlich erfreut sein dürfe.