Volga-Dnepr lässt alle An-124 vorerst am Boden

Auch in Österreich erfüllt Volga-Dnepr immer wieder Frachtaufträge mit der Antonov An-124 (Foto: M. David)
Auch in Österreich erfüllt Volga-Dnepr immer wieder Frachtaufträge mit der Antonov An-124 (Foto: M. David)

Volga-Dnepr lässt alle An-124 vorerst am Boden

Auch in Österreich erfüllt Volga-Dnepr immer wieder Frachtaufträge mit der Antonov An-124 (Foto: M. David)
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Wie die russische Frachtfluglinie Volga-Dnepr Airlines zusammen mit der russischen Luftfahrtbehörde bekannt gab, bleiben ab sofort alle acht Antonov An-124 Ruslan nach dem Zwischenfall in Novosibirsk – AviationDirect berichtete – bis auf weiteres am Boden. “Wir haben zwar noch keine offiziellen Meldungen oder Servicerichtlinien erhalten, und es gibt keine vorläufigen Schlussfolgerungen, daher müssen wir die gesamte AN-124-Flotte mit sofortiger Wirkung aussetzen. Dies ist eine gut durchdachte Entscheidung. Wir wollen präventiv sein und zeigen, dass wir eine verantwortungsvolle Fluggesellschaft sind, bei der Sicherheit an erster Stelle steht”, teilt Vertriebschef Konstantin Vekshin mit.

Aktuell steht Volga-Dnepr in Kontakt mit ihren Kunden, um die vollen Auftragsbücher in nächster Zeit entsprechend zu stornieren. Alternativ wird jedoch geprüft, so viele Aufträge wie möglich alternativ mit den Boeing 747F der Tochtergesellschaft AirBridgeCargo abzuwickeln. Auch mit dem Mitbewerber Antonov Airlines steht man mittlerweile in Verbindung, ob die Ukrainer bestimmte Flugaufträge kurzfristig übernehmen könnten. Vekshin gibt allerdings zu bedenken, dass auch Antonov Airlines der Entscheidung von Volga-Dnepr folgen und selbst ihre An-124-Flotte vorerst grounden könnte. “Dies wäre aufgrund der Umstände ihnen zu empfehlen, letztlich ist es auch ihr Ruf”, äußert er sich unmissverständlich.

Volga-Dnepr Airlines verfügt über etwa 60 Triebwerke des Typs Lotarjov D-18 für ihre Antonov-Flotte, bislang gewartet durch den ukrainische Wartungsbetrieb von Motorsich. Beim Zwischenfall am 13. November 2020 beschädigten Trümmer die Verkabelung und unterbrachen dadurch die Stromversorgung, was zu einem Verlust der Kommunikation, aller elektrischen Systeme, Instrumente, Bremsen und Schub-Reverser führte. Durch diesen massiven Kontrollverlust konnte die Crew das mit 84 Tonnen Fracht beladene Flugzeug nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen, wodurch die Antonov An-124 über das Pistenende hinaus schlitterte. Zwar zeigen Bilder in sozialen Netzwerken, aufgenommen kurz nach dem Unglück, Tierfedern in einem Triebwerk, dennoch sollen nun alle Triebwerke auf eine mögliche technische Ursache überprüft werden. Völlig unklar ist, wie lange nun die Antonov An-124 der Volga-Dnepr am Boden bleiben sollen. “Die Sicherheit geht jetzt vor”, so Vekshin.

1 Comment

  • Altmetallflieger , 26. November 2020 @ 01:04

    Dann müßen sie mit den kleineren Iljusin 76 öfters fliegen,vielleicht haben die auch noch einen Lastensegler zum Anhängen irgendwo herumstehen ,dann hat man auch die Kapazität einer AN124 :-).
    Antonov Airline hat zur Not noch die AN22 die brummt halt ordentlich die hört man noch in 10000Meter Höhe und die AN 225 gibt es auch noch nur hat die die selben Motoren wie die AN124.

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1 Comment

  • Altmetallflieger , 26. November 2020 @ 01:04

    Dann müßen sie mit den kleineren Iljusin 76 öfters fliegen,vielleicht haben die auch noch einen Lastensegler zum Anhängen irgendwo herumstehen ,dann hat man auch die Kapazität einer AN124 :-).
    Antonov Airline hat zur Not noch die AN22 die brummt halt ordentlich die hört man noch in 10000Meter Höhe und die AN 225 gibt es auch noch nur hat die die selben Motoren wie die AN124.

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