Die Fluggesellschaft Eurowings will das Image als Billigflieger ablegen. Man will sich mit zusätzlichen Services deutlich von Lowcostern wie Ryanair und Wizz Air haben. Künftig will man sich als so genannte „Value Airline“ positionieren und orientiert sich dabei an der U.S.-amerikanischen Jetblue.
Über diese Veränderung der Marktstrategie wurden die Eurowings-Beschäftigten im Rahmen eines digital abgehaltenen „Townhall Meetings“ von der Geschäftsleitung informiert. Der Tenor ist nun: „Wir können es nicht billiger als Ryanair, wir können es aber deutlich besser“. Gleichzeitig wurde auch mitgeteilt, dass die von Eurowings Europe betriebene Basis Stockholm-Arlanda kleiner ausfallen wird als ursprünglich angekündigt.
Ab dem schwedischen Airport werden entgegen der ursprünglichen Kommunikation nur drei statt fünf Airbus A320 eingesetzt. Man ortet zwar eine entsprechende Nachfrage, jedoch musste Eurowings das Streckennetz nachjustieren. An diesem Airport hat sich der Wettbewerb verschärft, denn Norwegian Air Shuttle und Ryanair haben zusätzliche Strecken aufgelegt. Die zuletzt genannte Fluggesellschaft zog ihr Angebot von Skavsta nach Arlanda um.
Der kriegerische Überfall der Russischen Föderation auf die Ukraine hat auch bei Eurowings für einen kurzfristigen Knick bei den Neubuchungen gesorgt. Allerdings sieht man sich aufgrund des Umstands, dass der Sommerflugplan 2022 stark auf touristische Ziele ausgerichtet ist, nicht sonderlich stark betroffen. Dennoch betont Eurowings, dass man die Destinationen in der Ukraine und in Russland auf unbestimmte Zeit nicht anfliegen wird.
Verdrängung von Ryanair/Lauda und Wizz Air wird als Erfolg angesehen
Im Sommerflugplan 2022 ortet man generell eine hohe Nachfrage im Bereich Urlaubsreisen. Die Saisonspitzen will man mit Hilfe von Wetlease-Fluggerät abdecken. Avion Express wird elf Airbus A320 für Eurowings betreiben. Mit fünf A220 wird Air Baltic für die Lufthansa-Tochter fliegen. Die Konzernschwester Eurowings Discover lässt den lettischen Carrier mit zwei Maschinen dieses Typs ab München fliegen.
Der Belegschaft von Eurowings wurde auch erklärt, dass man den eingeschlagenen Kurs für richtig hält und führt als Referenzen an, dass man Wizz Air aus Dortmund herausgedrängt habe. Der ungarische Billigflieger hat im Herbst des Vorjahres die bislang einzige Basis auf deutschem Boden geschlossen. Ebenfalls sieht man es als Erfolg an, dass die Ryanair-Tochter Lauda aus Stuttgart und Düsseldorf abgezogen ist.