Die ukrainische Staatsführung hofft, dass zumindest an einem der beiden internationalen Flughäfen der Hauptstadt Kiew der kommerzielle Flugverkehr sobald wie möglich reaktiviert werden kann. Ob es Schuljany oder Borispol wird, ist noch nicht endgültig entschieden. Derzeit scheint aber der zuletzt genannte Airport die besseren Karten zu haben.
Unmittelbar nachdem die Russische Föderation den Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet hat, wurde der Luftraum aus Sicherheitsgründen für ziviles Fluggerät gesperrt. Bereits zuvor haben einige Leasinggeber untersagt, dass die Ukraine angeflogen werden darf. So musste beispielsweise Bees Airlines die komplette Flotte außer Landes bringen. Weniger „flott“ war Wizz Air, denn in Lwiw und Schuljany sind gleich mehrere Jets gestrandet.
Die Ukraine nimmt sich nun Israel zum Vorbild, denn trotz des von der Hamas angezettelten Krieges finden in Tel Aviv kommerzielle Passagierflüge statt. Diesbezüglich hat die Politik Gespräche mit der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen. Ziel ist es, dass ein Sicherheitssystem entwickelt wird, das Flugzeuge vor etwaigen russischen Raketenangriffen schützen soll.
Die Wiederaufnahme des Flugverkehrs könnte zunächst an einem der beiden Airports der Hauptstadt Kiew erfolgen. Zwar macht man sich in Schuljany Hoffnungen, dass sich die Staatsführung für den innerstädtischen Flughafen entscheiden könnte, jedoch sieht es ganz danach als würde man Borispol vorziehen. Dies dürfte auch damit zusammenhängen, dass der zuletzt genannte Airport größer ist und sich noch dazu außerhalb des Stadtgebiets befindet. Zumindest ist in den Gesprächen immer wieder die Rede von Borispol.
Derzeit gibt es aber noch kein Konzept und keinen Zeitplan. Jedenfalls erklärte der stellvertretende ukrainische Infrastrukturminister, Alexander Kubrakow, dass man beabsichtigt noch im laufenden Jahr 2024 den zivilen Flugverkehr zu reaktivieren. Er räumte aber ein, dass zuvor diverse Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssen. Die Ukraine verfügt jedoch nicht über die von Israel verwendete Technologie. Diesbezüglich befindet man sich in Verhandlungen mit der EU und den USA.
Dazu kommt noch ein anderer Umstand: Es ist davon auszugehen, dass die zivilen Flughäfen aufgrund des Krieges dann unter die Kontrolle des Militärs gebracht werden müssten. Dazu muss die Politik noch die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen. Weiters ist noch unklar wie Versicherungsgesellschaften reagieren, denn wenn diese den Sicherheitsmaßnahmen der Ukraine nicht trauen sollten, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Fluggesellschaften ohne Versicherungsschutz ab der Ukraine fliegen werden.