Mit dem Beginn der Ferienzeit greifen viele Reisende auf Mietautos zurück, um am Urlaubsort flexibel zu bleiben. Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) warnt jedoch vor häufigen und mitunter kostspieligen Fallen, welche die Urlaubsfreude trüben können. Regelmässig erreichen das EVZ Beschwerden über unerwartete Zusatzkosten, etwa durch angebliche Schäden am Fahrzeug oder aufgedrängte Zusatzversicherungen. Das EVZ hat aus diesem Grund hilfreiche Empfehlungen zusammengestellt, um Konsumenten vor solchen Ärgernissen zu bewahren.
Ein wesentlicher Ratschlag ist, den tatsächlichen Vertragspartner genau zu kennen. Obwohl Buchungen oft über Online-Plattformen erfolgen, wird der eigentliche Mietvertrag meist direkt vor Ort mit der lokalen Autovermietung abgeschlossen. Bei Problemen sollte daher primär der lokale Vermieter kontaktiert werden. Des Weiteren ist die Wahl des passenden Versicherungsschutzes von grosser Bedeutung. Eine Haftpflichtversicherung ist in der EU zwar gesetzlich vorgeschrieben und im Mietpreis enthalten, doch die Deckungssumme kann bei Billigangeboten zu niedrig sein. Es wird eine Deckungssumme von mindestens einer Million Euro empfohlen, besser noch von zehn oder fünfzig Millionen Euro. Eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt, die auch Schäden an Glas, Reifen und Felgen abdeckt, ist ratsam. Konsumenten sollten ferner darauf achten, sich vor Ort keine unnötigen Zusatzversicherungen aufschwatzen zu lassen.
Zusätzliche Aufmerksamkeit erfordern die Kreditkarte und mögliche Zusatzkosten. Die Person, welche als Hauptfahrer im Mietvertrag eingetragen ist, sollte in der Regel auch der Inhaber der zur Reservierung genutzten Kreditkarte sein. Debit- oder Prepaidkarten werden häufig nicht akzeptiert. Zusatzleistungen wie ein zweiter Fahrer, Kindersitze oder Navigationsgeräte können erhebliche Mehrkosten verursachen; deren Preise und Bedingungen sollten daher bereits bei der Buchung geprüft werden.
Schliesslich ist eine sorgfältige Dokumentation bei Übernahme und Rückgabe des Mietwagens entscheidend. Fotos und Videos von eventuell vorhandenen Schäden bei der Abholung und die schriftliche Festhaltung im Übergabeprotokoll sind unerlässlich. Bei der Rückgabe empfiehlt es sich, den Tank- und Kilometerstand zu fotografieren, das Fahrzeug sauber zu übergeben und ein Rückgabeprotokoll zu verlangen. Auch die Tankregelung sollte genau beachtet werden, wobei die „Voll/Voll“-Regelung meist die günstigste und fairste Option darstellt. Reinhold Schranz, Leiter des Europäischen Verbraucherzentrums Österreich, betont, daß eine gründliche Dokumentation Sicherheit biete und im Streitfall Kosten ersparen könne.