Eine Besatzung von Philippine Airlines hat mit dem örtlichen Zoll so einiges an Ärger am Hals. Dem fliegenden Personal wird geworfen, dass sie am 10. Jänner 2023 versucht haben sollen 40 Kilogramm landwirtschaftliche Produkte, darunter 27 Kilogramm Zwiebeln, auf die Philippinen zu „schmuggeln“.
Der Fall ist durchaus ungewöhnlich, denn normalerweise versuchen Passagiere und in seltenen Fällen durchaus auch mal Crewmitglieder eher Bargeld, Zigaretten, Alkohol, Gold und sonstige hochpreisige Produkte am Zoll vorbei über die Grenze zu bringen. 27 Kilogramm Zwiebeln und 13 Kilogramm weiteres Gemüse ist definitiv nicht alltäglich. Viele Staaten, darunter auch die europäische Union, haben für die Einfuhr von Lebensmitteln, besonders tierischen Ursprungs, strenge Vorschriften. Damit will man die Einschleppung von Seuchen minimieren.
Die Besatzungsmitglieder von Philippine Airlines wurden am 10. Jänner 2023 auf dem Flughafen Manila durch den örtlichen Zoll kontrolliert. Zuvor war man auf Umläufen nach Dubai und Riad im Dienst. Die Beamten staunten nicht schlecht, denn die Airline-Mitarbeiter hatten in ihren Handgepäckstücken 40 Kilogramm Gemüse, darunter 27 Kilogramm Zwiebeln. An sich wäre die Einfuhr gar kein Problem gewesen, sofern zuvor eine Genehmigung durch das Bureau of Plant Industry eingeholt wurden wäre. Eben diese hatten die Flugbegleiter und Piloten eben nicht und das hat nun ein unangenehmes Nachspiel.
Die zuständige Zollbehörde bestätigte den Vorfall und erklärt unter anderem, dass die Waren unter die Genehmigungspflicht fallen. Gegen die Besatzungsmitglieder von Philippine Airlines wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Schmuggels sowie wegen des mutmaßlichen Verstoßes gegen einschlägige Gesetze eingeleitet. Aufgrund des vergleichsweise geringen Werts der „Schmuggelware“ hat man aber von einer Verhaftung abgesehen. Die Zwiebeln und das sonstige Gemüse mussten die Crewmitglieder aber beim Zoll zurücklassen.
Der „Zwiebelvorfall“ könnte für die betroffenen Mitarbeiter der Fluggesellschaft ernsthafte Konsequenzen haben. Ein Sprecher erklärte: „Philippine Airlines duldet keine Verstöße gegen die Zollbestimmungen. Wir werden die entsprechenden disziplinarischen Sanktionen in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Ermittlungen verhängen. Wir arbeiten in dieser Angelegenheit voll mit den Zollbehörden zusammen. Wir weisen unser gesamtes Personal erneut darauf hin, dass die Zollvorschriften jederzeit strikt eingehalten werden müssen“. Mit anderen Worten: Je nachdem wie das Ermittlungsverfahren des Zolls endet, könnte auch die Zukunft der Crewmitglieder ausfallen.
Wegen der Mitnahme von Gemüse, mehrheitlich Zwiebeln, den Job in Gefahr zu bringen, ist in der Tat eine außergewöhnliche Aktion. Allerdings verstehen die Philippinen keinen Spaß, da diese Waren, wenn diese höchstwahrscheinlich für den eigenen Verzehr bestimmt waren, unter Genehmigungspflicht fallen. Immer wieder sind Passagiere, die von Nicht-EU-Zielen aus in der Europäischen Union landen, überrascht, dass Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Käse und Co vom Zoll einkassiert werden können. Im günstigsten Fall bleibt es bei einer mündlichen Ermahnung, aber es können auch saftige Geldstrafen blühen.