Den Schweizerischen Bundesbahnen sind mitunter häufig verspätete Züge, die man von der Deutschen Bahn bzw. den Österreichischen Bundesbahnen übernehmen soll, schon länger ein Dorn im Auge. Nun überlegt man in der Eidgenossenschaft, dass man einige Verbindungen zu fahrplantechnischen Geisterzügen macht.
Die Schweiz und Japan sind für die hohe Pünktlichkeit im Schienenverkehr weltbekannt. Ganz anders sieht es in Deutschland aus, denn die DB ist eher für chronische Verspätungen und Ausfälle berühmt. Auch in Österreich happert es gelegentlich in Sachen Fahrplantreue. Für die SBB, die internationale Verbindungen am Grenzbahnhof übernehmen, ist dieser Umstand sehr ärgerlich. Verspätungen führen dazu, dass innerhalb der Schweiz der Taktfahrplan durcheinander gerät und Reisende etwaige Anschlüsse nicht erreichen können.
Aus diesem Grund hält man oftmals Ersatzzüge bereit, die bei etwaigen Verspätungen, die im Ausland entstanden sind, losfahren, um zumindest innerhalb der Eidgenossenschaft den Fahrplan einhalten zu können. Zwischenzeitlich haben die SBB gar damit gedroht, dass man künftig keine verspäteten Züge aus Deutschland mehr übernehmen wird. Die DB hat zwar Besserung gelobt, aber die Situation hat sich seither kaum verändert.
Bei den SBB gibt es nun die Überlegung, dass man aus den chronisch verspäteten Zügen, die aus Deutschland kommen, fahrplantechnische Geisterzüge macht. Diese sollen im Fahrplan gar nicht mehr aufscheinen und innerhalb der Schweiz nur noch zum Aussteigen halten. Dadurch soll es aber nicht zu einer Ausdünnung des Angebots kommen, denn ab den Grenzbahnhöfen sollen SBB-Garnituren, die im Fahrplan aufscheinen, verkehren. Noch wollen die Schweizerischen Bundesbahnen diesen Plan nicht offiziell bestätigen, wohl aber arbeitet man an verschiedenen Möglichkeiten, um sich von den chronischen Verspätungen von ÖBB und insbesondere DB lösen zu können.
Laut einem Bericht des Portals „Watson“ soll die Wartezeit, die an den Grenzbahnhöfen eingeplant ist auf zehn Minuten erhöht werden. Sofern der Zug innerhalb dieses Zeitfensters verspätet ist, soll er die geplante Trasse in der Eidgenossenschaft behalten. Auch überlegt man, dass einige Züge aus Deutschland künftig in Sankt Gallen enden soll und dann dort ein Umstieg auf SBB-Garnituren notwendig werden könnte, um eben innerhalb der Schweiz pünktliche Verbindungen gewährleisten zu können.
In der Eidgenossenschaft kann man sich jedenfalls nicht erklären warum die Deutsche Bahn, aber auch die die Österreichischen Bundesbahnen, das Problem hinsichtlich der Unpünktlichkeit ihrer Züge noch immer nicht in den Griff bekommen haben. Auf Dauer wird man jedenfalls nicht mehr tatenlos zusehen, dass Reisende in der Schweiz wegen Verspätungen ihre Anschlüsse nicht erreichen.