Risse in der Runway, abgenutzte Beläge auf Taxiways, fehlerhafte und zum Teil gar nicht vorhandene Bodenmarkierungen am Flughafen Saint Thomas (Cyril E. King) haben dem Betreiber ein saftiges Bußgeld eingebrockt. Bemerkenswert: Der Airport wird von der öffentlichen Hand betrieben und ist durchaus rege frequentiert.
Die Liste der Mängel, die seitens der FAA der US Virgin Islands Port Authority vorgeworfen wird, ist äußerst lang. Die Spitze des Eisbergs ist wohl, dass nicht einmal ein Notam über die Schäden auf der Runway und sonstigen Unzulänglichkeiten herausgegeben wurde. Dies ist durchaus sicherheitsrelevant, denn Crews, die mit den örtlichen Gegebenheiten nicht vertraut sind, wissen möglicherweise nicht wie mit diesen umzugehen ist. Selbst das Tanklager wird von der FAA als fehler- und schadhaft kritisiert.
Angesichts der erheblichen Mängel und Schäden ist es fraglich warum noch kein Betriebsverbot erlassen wurde. Allerdings wird der Airport von der öffentlichen Hand und keinem privaten Betreiber betrieben, was den Zustand aber keinesfalls besser macht. Und noch schräger wird es: Die FAA hat die Zustände erstmals im Jahr 2021 kritisiert, anschließend im Jahr 2022 und dieses Jahr dürfte den Beamten der Kragen geplatzt sein. Repariert bzw. verbessert wurde aus Sicht der FAA entgegen vieler Zusagen und Beteuerungen nämlich nichts.
Nun verhängt man ein Bußgeld in der Höhe von 477.000 U.S.-Dollar. Dieses ist bemerkenswerterweise zivilrechtlich. Der belangten Behörde wurde eine einmonatige Frist zur Stellungnahme eingeräumt. Gleichzeitig übt man Druck aus, denn man behält sich nun bei Missachtung der Mängelanzeige vor, dass der Airport bis zur Behebung vom Netz gehen muss.