Der private Eisenbahnbetreiber Westbahn wird mit Wirksamkeit zum 12. Juni 2022 die Frequenzen zwischen Wien Westbahnhof und Salzburg Hauptbahnhof verdichten. Mit Ausnahme von drei „Lücken“ wird man dann halbstündlich verkehren.
Eigenen Angaben nach fährt man nun bis zu 57 Mal pro Tag zwischen den beiden Städten. Vier Kurspaare fahren seit Anfang April 2022 auch von/nach München Hauptbahnhof mit Zwischenstopp in München Ostbahnhof, wo man auf die S-Bahn zum Franz-Josef-Strauß-Flughafen umsteigen kann. Eingesetzt werden in Altenrhein gefertigte Triebzüge des Typs Stadler Kiss 3. Diese sind in drei Beförderungsklassen bestuhlt und bieten Sitzplätze für 506 Fahrgäste.
„Für jedes in der Westbahn gültige Ticket, also auch für das KlimaTicket Ö, gilt: Es berechtigt zur Fahrt vom Anfangs- zum Zielort. Das Anrecht auf einen Sitzplatz ist darin prinzipiell nicht inkludiert. Reisende mit KlimaTicket Ö schätzen daher beim wieder deutlich steigenden Fahrgastaufkommen den Vorteil, dass sie bei der Westbahn auch die höherwertige Comfort Class aufpreisfrei nutzen können. Weiters können sie für jede Fahrt eine kostenlose Sitzplatzreservierung vornehmen, was mehr Planungssicherheit im Vorfeld der Reise und eine entspanntere Fahrt ermöglicht“, so Geschäftsführer Thomas Posch.
Natürlich finden aber auch Reisende ohne KlimaTicket Ö in der Westbahn in den meisten Fällen einen Sitzplatz. Dazu können auch die Reisenden selbst wesentlich beitragen, indem sie ihr Gepäck nicht am Nebenplatz, sondern unter dem eigenen Sitz oder im dafür vorgesehenen Stauraum aufbewahren, wo es auch gegen Diebstahl gesichert werden kann. Falls vereinzelt wirklich alle Ledersitze belegt sind, findet sich ein Sitzplatz auch auf den mit Teppichboden bezogenen Stufen zwischen Ober- und Unterdeck. Selbst wenn die Fahrt dort zweifellos weniger gemütlich ist als auf einem der komfortablen Ledersitze, ist sie vermutlich trotzdem die bessere Wahl im Vergleich dazu, bei einem anderen Anbieter wegen Überfüllung den Zug verlassen zu müssen.
Westbahn wünscht sich Kooperation mit den ÖBB
Abgesehen vom Klimaticket gibt es momentan kein gegenseitiges Anerkenntnis von Fahrscheinen der Österreichischen Bundesbahnen und der Westbahn. Zwischen April 2020 und Juli 2021 war dies aufgrund einer behördlichen Notvergabe der Fall. Westbahn-Geschäftsführer Florian Kazalek appelliert in Richtung des Mitbewerbers, dass man sich zusammensetzten sollte und eine gemeinsame Lösung im Sinne der Fahrgäste auf die Beine stellen sollte.
„Was schon während des gemeinsamen Corona-Fahrplans von Westbahn und ÖBB zwischen April 2020 und Juli 2021 problemlos möglich war, muss zur dauerhaften Einrichtung werden, um die Gesamtkapazität des Bahnsystems optimal auszunutzen. Wir haben dazu in den letzten Jahren bereits mehrfach das Gespräch gesucht, blieb bislang jedoch leider ungehört. Angesichts des gravierenden längerfristigen Kapazitätsengpasses appellieren wir an die Verantwortlichen, das nach wie vor bestehende Angebot der Westbahn zur wechselseitigen Ticketanerkenntnis zeitnah anzunehmen“, so der Manager.