Wien: Innenministerium stockt Kapazität der Grenzkontrollen auf

Streifenwagen der österreichischen Polizei (Foto: Jan Gruber).
Streifenwagen der österreichischen Polizei (Foto: Jan Gruber).

Wien: Innenministerium stockt Kapazität der Grenzkontrollen auf

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Das österreichische Innenministerium hat eigenen Angaben nach die Kapazität der Grenzkontrollen am Flughafen Wien-Schwechat aufgestockt. Es handelt sich um den größten Grenzübergangspunkt der Republik. 

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hob diese Woche auch die Zusammenarbeit mit der Flughafen Wien AG positiv hervor. „Die Sicherheit aller Menschen am Flughafen hat oberste Priorität, deshalb wird das Personal aufgestockt und die technische Ausstattung umfangreich modernisiert. Ich danke dem Flughafen Wien für die enge und seit Jahrzehnten bewährte Kooperation”, so das Regierungsmitglied. 

Zu Spitzenzeiten hat der Flughafen Wien-Schwechat mehr als 100.000 Passagiere pro Tag. Laut Innenministerium führt dies dazu, dass äußerst unterschiedliche Sicherheitsaufgaben für die Polizisten bestehen. Unterschiedliche internationale Bedrohungslagen haben in den vergangenen Jahren immer größere Anforderungen an die Exekutive gestellt. Die Sicherung der Infrastruktur spielt dabei eine besondere Rolle. In der jüngeren Vergangenheit sind zusätzlich zu rein theoretisch möglichen terroristischen Aktionen auch die so genannten Klimakleber dazu gekommen. Erst vor wenigen Tagen ist es der Polizei gelungen eine Störaktion dieser zu vereiteln noch bevor die selbst ernannten “Klimaschützer” überhaupt ihren Sekundenkleber auspacken konnten. 

Immer wieder passiert es, dass Passagiere in Hektik oder aus purer Vergesslichkeit ihre Gepäckstücke irgendwo im Airport vergessen. Selbstverständlich hören die Betroffene dann entsprechende Durchsagen nicht, so dass aus Sicherheitsgründen die Polizei einschreiten muss. Zum Glück waren es bislang noch immer völlig harmlose Inhalte und die Beamten konnten rasch Entwarnung geben, aber sicher ist eben sicher. 

Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld ist der Kriminaldienst: Der Flughafen als Drehscheibe für internationale Reisetätigkeiten bringt auch verschiedene Formen der Kriminalität mit sich. Besonderer Fokus liegt auf dem Vorgehen gegen Suchtgifthandel, aber auch gegen die Schleppermafia. In den vergangenen Jahren wurden umfangreiche Maßnahmen im Kampf gegen die Schleppermafia gesetzt, wo der Flughafen eine zentrale Rolle einnimmt. 

Grenzkontrollen sind die dritte zentrale Aufgabe der Exekutive: Der Flughafen Wien-Schwechat ist die größte Grenzkontrollstelle in Österreich, dies stellt bei dem hohen Passagieraufkommen eine große Herausforderung dar. Jede Kontrolle muss mit Hinblick auf die Luftfahrzeugsicherheit, die Flughafensicherheit sowie zur Verhinderung von illegalen Einreisen und der Verwendung gefälschter Dokumente durchgeführt werden. 

„Urlaubszeit bedeutet Hochbetrieb am Flughafen und das ist nur mit einer guten Kooperation mit allen Standortpartnern zu bewältigen. Die Zusammenarbeit mit der Exekutive und der Grenzkontrolle am Flughafen Wien funktioniert exzellent und ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen der Behörden und des Innenministeriums für ihren großen Einsatz. Dank ihres Engagements ist die Kriminalstatistik am Standort seit vielen Jahren rückläufig und der Flughafen Wien zählt zu den sichersten Airports Europas. Darauf können sich unsere Passagiere auch weiterhin verlassen, wir haben gerade einen zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau der Grenzkontrolle und weitere vollautomatische E-Gates investiert“, erklärt Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG. 

Es werden laufend gesetzt ,um die Sicherheit am Flughafen weiter zu erhöhen, betonte der Innenminister. Zur Intensivierung der Grenzkontrollen wird an der Einführung eines automatisierten und europaweiten Erfassungssystems für Drittstaatsangehörige gearbeitet. Dadurch soll die zulässige Aufenthaltsdauer im Schengenraum festgestellt werden, womit Visumsmissbrauch bekämpft und eine Vernetzung mit kriminalpolizeilichen Fahndungssystemen sichergestellt werden kann. 

Die Anzahl der Grenzkontrollkojen soll von 40 auf 100 Kojen aufgestockt werden, gebaut werden diese in gemeinsamer Absprache zwischen Polizei und Flughafen. Außerdem werden zehn weitere E-Gates angeschafft. Das Personal der Landespolizeidirektion Niederösterreich wurde seit dem 1. Dezember 2020 von rund 540 auf rund 660 Bedienstete erhöht, was einer Steigerung von über 20 Prozent entspricht. Am 1. August 2023 startete zudem ein erneuter Lehrgang mit Grenzpolizeiassistentinnen und -assistenten, die die Polizeibediensteten vor Ort unterstützen. Die Ausbildung findet vollständig vor Ort am Flughafen statt. 

Gemeinsam mit dem EKO Cobra findet ein zielgruppenorientiertes Einsatztraining für die Kolleginnen und Kollegen des Sicherheitsdienstes Flughafen Wien-Schwechat statt. Das laufende Pilotprojekt soll mit Ende des Jahres in den Regelbetrieb überführt werden. Zusätzlich zum regulären Einsatztraining erhalten die Kolleginnen und Kollegen 40 weitere Ausbildungsstunden. 

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