Am Freitagabend ist es am Flughafen Wien-Schwechat zu längeren Wartezeiten bei der Ausreise-Passkontrolle im Terminalkomplex 1/2 vor den D-Gates gekommen. Passagiere berichten von langen Warteschlangen und etwa eine Stunde Wartezeit bis zum Vorzeigen von Reisepass oder Personalausweis bei der Polizei.
Immer wieder verwechseln gerade Wenigflieger das bloße Vorzeigen von Pass oder Ausweis beim Check-in-Schalter bzw. beim Boarding mit einer behördlichen Kontrolle. Airlines lassen sich gelegentlich die „Papiere“ der Reisenden zu zeigen, um lediglich abzugleichen, ob der Name im Ticketsystem bzw. der Boardkarte mit jenem im Ausweis übereinstimmt. Damit will man verhindern, dass Flugscheine unter falschem Namen genutzt werden. In erster Linie geht es um unzulässigen Weiterverkauf ohne kostenpflichtige Namensänderung.
Eine echte Personenkontrolle kann weder von Airline- noch von Flughafenpersonal durchgeführt werden. Es handelt sich um eine hoheitliche Aufgabe, die in Österreich von der Polizei wahrgenommen wird. Am Flughafen Wien-Schwechat ist die Landespolizeidirektion Niederösterreich zuständig. Passagiere, die aus Non-Schengen-Staaten, beispielsweise USA, ankommen, müssen sich gegenüber der Polizei ausweisen. Selbiges gilt auch dann, wenn man den Schengen-Raum verlässt und zum Beispiel nach Kroatien fliegt.
Wartezeiten bei der Grenzkontrolle sind prinzipiell an jedem Airport der Welt möglich und beispielsweise in den Vereinigten Staaten von Amerika, im Vereinigten Königreich und Israel gelegentlich mit längeren Wartezeiten verbunden. Das bedeutet nicht, dass man jedes Mal stundenlang anstehen muss, jedoch kann man Pech haben und eine regelrechte „Rush Hour“ erwischen.
Am Flughafen Wien-Schwechat sind zumindest bei der Einreise nach Österreich längere Wartezeiten eher die Ausnahme, denn am Airport gibt es an verschiedenen Punkten Kontrollstellen der Polizei, so dass ankommende Passagiere bereits vor dem Betreten der Terminals – nach Möglichkeit – verteilt werden. Auch gibt es bei der Ausreise mehrere Stellen, an denen die behördliche Ausreisekontrolle erledigt werden kann.
Passagiere müssen mit Wartezeiten bei der Grenzkontrolle rechnen
Aufgrund zahlreicher Flüge, die am gestrigen Abend gleichzeitig an den D-Gates abgefertigt wurden, mussten besonders viele Passagiere durch die Polizei kontrolliert werden. Dadurch ist es zu einer längeren Wartezeit gekommen, die auch dazu geführt hat, dass vereinzelt Passagiere ihre Flüge verpasst haben. Die Landespolizeidirektion Niederösterreich gab hierzu auf Anfrage keine Stellungnahme ab.
In solchen Fällen haben Fluggäste keinerlei Ansprüche und sind auf die Kulanz ihrer Fluggesellschaft angewiesen. Airlines können nicht für die Dauer der Wartezeit behördlicher Kontrollen zur Haftung herangezogen werden. Das ist auch der Grund dafür warum viele Anbieter ihre Passagiere ausdrücklich darauf hinweisen, dass sie auch Wartezeiten bei der Passkontrolle einkalkulieren sollen und diese nach Möglichkeit rasch durchlaufen sollen. Diesen Appell sollten Fluggäste in den Sommermonaten bei Non-Schengen-Flügen ernstnehmen, denn offiziell gibt es bei der Passkontrolle der Polizei keinen Personalmangel, aber zu Stoßzeiten kann es zu Wartezeiten kommen, denn die Beamten müssen jeden Fluggast einzeln kontrollieren. Auch bei der Nutzung der „automatischen Passkontrolle“ sitzt im Hintergrund ein Polizist, der die Ein- bzw. Ausreise „absegnet“.