Die Beschäftigten der Flughafen-Wien-Tochter Vias, die unter anderem für die Sicherheitskontrollen zuständig ist, werden für das zweite Halbjahr 2022 eine Einmalzahlung in der Höhe von rund 1.400 Euro als Teuerungsausgleich erhalten. Dies gaben Betriebsrat und Gewerkschaft Vida nach Abschluss der Verhandlungen bekannt.
Arbeitnehmervertreter Daniel Liebhart ist der Ansicht, dass die in der österreichischen Luftfahrt tätigen Unternehmen erkannt hätten, dass die Personalsituation in der gesamten Branche angespannt ist. Den Umstand, dass es bislang zu keinem Chaos gekommen ist, führt der Vida-Fachgruppenobmann darauf zurück, dass viele Überstunden geleistet werden. „Wir sind besonders stolz auf unsere Kolleginnen und Kollegen, die dafür sorgen, dass der Flughafen Wien aktuell zu den pünktlichsten Airports Europas zählt“, betont der Gewerkschafter.
Sowohl mit Austrian Airlines als auch mit Vias habe man „positive Sozialpartnergespräche“ führen können. Bei beiden Unternehmen führen diese dazu, dass zunächst Einmalzahlungen an die Beschäftigten geleistet werden. „Bei der am Flughafen Wien für die Sicherheit und Passagierkontrollen zuständigen VIAS konnten wir gemeinsam mit dem Betriebsrat bereits Prämienzahlungen von in Summe rund 1.400 Euro für das zweite Halbjahr 2022 in Verhandlungen erreichen und damit einen Teuerungsausgleich schaffen. Mit der VIAS-Geschäftsführung befinden wir uns auch in fruchtbaren Gesprächen zur mittelfristigen Etablierung eines spürbar besseren Lohnniveaus, um das Problem der Personalknappheit im Sicherheitsbereich und der Bodenabfertigung der Passagiere nachhaltig lösen zu können“, erklärt Liebhart.
Kritisch sieht man seitens der Vida, dass Austrian Airlines weiterhin am Sparpaket, das zu Beginn der Corona-Pandemie vereinbart wurde, festhält. Dieses sieht unter anderem vor, dass die Löhne gekürzt sind. Gleichzeitig sollen aber die Dienstpläne wieder randvoll sein. „Das belastet unsere Kolleginnen und Kollegen doppelt, da die explodierende Teuerung der letzten Monate die realen Einkommen noch zusätzlich belastet. Wir sind aber guter Dinge, in den kommenden Tagen oder Wochen im Einklang mit der Unternehmensleitung in dieser Angelegenheit neue Sozialpartnervereinbarungen, die den Beschäftigten Entlastung bringen werden, präsentieren zu können. Die Crews legen trotz aller Widrigkeiten ein sehr starkes Engagement an den Tag. Das wird das Unternehmen wirtschaftlich weiter stabilisieren, sodass weiteren Lohnanpassungen nach oben nichts im Wege stehen sollte“.
„Maßgebend dafür, dass sich die Situation an den heimischen Airports und bei der AUA jetzt besser darstellt als noch vor einem Monat, ist die direkte funktionierende Sozialpartnerschaft mit den österreichischen Unternehmen und ihren Geschäftsführungen. Bedauerlich und verwunderlich ist, dass sich unser eigentlicher Sozialpartner, die Wirtschaftskammer Österreich, in den letzten Wochen auffällig rar gemacht hat und in dieser wichtigen Diskussion kaum wahrnehmbar war. Die vergangenen Kurzarbeitsvereinbarungen und das schnelle und direkte gemeinsame Handeln mit den Unternehmen in den letzten Tagen, ermöglicht nun auch zahlreichen Reisenden einen entspannten Urlaub ‚wie früher‘“, ist Liebhart erfreut.