Die am Flughafen Wien tätigen Zöllner konnten seit dem Jahr 2009 in 818 Fällen geschützte Tiere und Pflanzen, die nach Österreich geschmuggelt werden sollten, in Gepäckstücken von Passagieren finden. Dabei war von Papageieneiern über Reptilien und Seepferdchen so ziemlich alles dabei, das unter das Artenhandelsgesetz fällt.
Zu den unrühmlichsten Highlights zählen 74 Papageieneier, die 2011 bei 2 Reisenden aus Jamaika in Keksschachteln und einer Kokosnuss verpackt aufgefunden wurden. Die Papageieneier wurden in den Wiener Tiergarten Schönbrunn gebracht und dort ausgebrütet. Mehr als 50 Papageien sind daraus geschlüpft.
2012 wurden bei einem Passagier aus Kairo Potenzpillen vorgefunden, die Geschlechtsorgane von teilweise artengeschützten Tieren enthielten, etwa von Seepferdchen, Schlange, Tiger, oder Affe. Ebenfalls 2012 wurden insgesamt 50 lebende Schildkröten, die einzeln in Socken verpackt worden waren, im Koffer eines Fluggasts aus Hongkong aufgegriffen. Die stark dehydrierten Tiere wurden im Tiergarten Schönbrunn in Wien gesund gepflegt. „Mit dem Tiergarten verbindet den Zoll nicht nur eine bereits seit Jahren bestehende Zusammenarbeit bei der Ausbildung der Artenschutzhunde, Schönbrunn ist nicht zuletzt auch oft Auffangstation für die beschlagnahmten Tiere“, zeigt sich Finanzminister Blümel dankbar für die gute Kooperation zum Wohl der Tiere.
Bei einem Reisenden aus Bali wurden 2013 insgesamt 60 Vögel, teilweise in Kartonrollen verpackt, vorgefunden. 21 der Vögel waren geschützten Arten zuzuordnen. Zum Zeitpunkt der Ankunft waren bereits 37 Vögel tot und bei einer Untersuchung wurde der Vogelgrippevirus festgestellt. 2017 wurden bei zwei Fluggästen 359 Stück lebende Kakteen vorgefunden, die der freien Natur in Argentinien bzw. Bolivien entnommen worden waren.
„Die wichtige Arbeit des Zolls trägt regelmäßig dazu bei, Tierleid zu beenden und seltene Arten zu schützen. So sorgt der Zoll nicht nur für den Schutz von heimischen Unternehmen und Konsumenten, sondern leistet auch einen unerlässlichen Beitrag zum Erhalt der Flora und Fauna. Der Rückblick auf die Sicherstellungen des Zolls der vergangenen 12 Jahre im Bereich des Artenschutzes liest sich wie eine Reise von Exoten zu Kuriosem bis hin zum Geschmacklosen“, so Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP).