Die Lufthansa reagiert auf die veränderten Anforderungen des Flugmarktes und passt ihr Winterflugprogramm für 2024/2025 an. Das Unternehmen plant, die Kapazität um etwa vier Prozent zu reduzieren und dabei verstärkt auf kleinere Flugzeuge zu setzen.
Dies umfasst die vorübergehende Einstellung von Flügen und den Einsatz effizienterer Modelle, um Kosten zu senken und die Flugpreise stabil zu halten. Die Anpassungen betreffen vor allem das Drehkreuz München, das als Zentrum der Lufthansa-Aktivitäten besonders ins Visier genommen wird.
Lufthansa wird im Winter 2024/2025 einen Teil ihrer Kapazitäten am Drehkreuz München zurückfahren. Dies bedeutet konkret, dass einige Langstreckenverbindungen gestrichen oder temporär ausgesetzt werden. Ab Ende Juli 2024 wird es bereits weniger Direktflüge von München nach Chicago, Los Angeles und San Francisco geben. Ab Februar 2025 werden zudem die Verbindungen nach Denver für einige Wochen unterbrochen. Auch die Flüge nach Washington und Osaka, die bereits für Januar und Februar 2025 eingestellt werden, gehören zu den betroffenen Routen. Die Strecke nach Hongkong wird ebenfalls im Winterflugplan fehlen.
Carsten Spohr, CEO der Lufthansa Group, erklärte, dass diese Maßnahmen notwendig seien, um die Kapazität besser an die saisonale Nachfrage anzupassen. „Die Winterpause einiger A380-Flüge ermöglicht uns, diese Maschinen während des Kernwinters am Boden zu lassen“, so Spohr. Diese Entscheidung basiert auf der Überlegung, dass die großen Airbus A380 in der Winterzeit weniger effizient betrieben werden können als kleinere Modelle.
Einsatz kleinerer Flugzeuge und der Winterpause der A380
Eine signifikante Änderung betrifft den Einsatz von Flugzeugen auf bestimmten Strecken. Statt der großen Airbus A380 werden künftig im Januar und Februar 2025 kleinere Airbus A350 für Flüge nach Los Angeles verwendet. Spohr erläuterte die Strategie: „Im Winter betreibe ich lieber eine weniger effiziente, aber volle A340-300 zu einem besseren Yield. Eine A340-300 lässt sich einfacher füllen als eine A380.“ Die Rückkehr zu kleineren Flugzeugen soll helfen, die Auslastung zu optimieren und so die Betriebskosten zu senken.
Der Airbus A380, das größte Passagierflugzeug der Welt, wird vorübergehend aus dem Einsatzplan genommen, um Überkapazitäten zu vermeiden. Derzeit sind am Münchener Drehkreuz sechs A380 stationiert, und die Lufthansa plant, diese Zahl im Sommer 2025 auf acht zu erhöhen. Die Entscheidung, einige der A380 in der Wintersaison außer Betrieb zu nehmen, ist eine strategische Maßnahme zur Anpassung an die saisonale Nachfragesituation.
Langfristige Flottenstrategie und Technologiewandel
Langfristig betrachtet, plant Lufthansa, die älteren Interkontinentalflugzeuge wie die A340-300, A340-600 und die Boeing 747-400 aus der Flotte zu entfernen. Diese Maschinen sollen bis zum Winterflugplan 2027/2028 in Betrieb bleiben, bevor sie durch modernere und effizientere Modelle ersetzt werden. Die neueren Airbus A350-900, Boeing 787-9 und die zukünftigen Airbus A350-1000 und Boeing 777-9 sollen dann die älteren Modelle ablösen. Diese Umstellung ist Teil der strategischen Neuausrichtung der Lufthansa, die sich auf modernere, umweltfreundlichere und ökonomischere Flugzeuge konzentriert.
Die Anpassungen der Lufthansa spiegeln die aktuellen Herausforderungen und Chancen im internationalen Luftverkehr wider. Mit der Reduzierung der Kapazität und dem Einsatz kleinerer Flugzeuge reagiert die Airline auf die schwankende Nachfrage und strebt gleichzeitig danach, ihre Betriebskosten zu optimieren. Diese Maßnahmen könnten kurzfristig zu stabilen Flugpreisen beitragen und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa stärken.
Fluggäste sollten sich auf mögliche Änderungen im Flugplan und auf eine mögliche Reduzierung der Sitzplatzkapazität auf einigen internationalen Strecken einstellen. Dennoch zeigt die Lufthansa mit diesen Anpassungen ihre Fähigkeit, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren und ihre Geschäftsstrategie an die saisonalen Anforderungen anzupassen.