ÖBB-Regionalzug (Foto: Jan Gruber).
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Wo Reisende bei grenzüberschreitenden Fahrten kräftig sparen können

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Die Eisenbahn erfreut sich als Verkehrsmittel für Reisen innerhalb Europas zunehmender Beliebtheit, nicht zuletzt aufgrund des wachsenden Bewußtseins für Reisezeit und Komfort. Allein die Deutsche Bahn (DB) verzeichnete im Jahr 2024 beeindruckende 133,4 Millionen Fahrgäste in ihrem Fernverkehr. Doch für all jene, die das bevorstehende verlängerte Pfingstwochenende für eine grenzüberschreitende Bahnfahrt nutzen möchten, offenbart eine aktuelle, detaillierte Untersuchung des Multi-Währungskonto-Anbieters Wise ein überraschendes Bild der Preisgestaltung.

Die Analyse vergleicht akribisch die Ticketpreise der Deutschen Bahn für ausgewählte internationale Verbindungen mit den Tarifen der jeweiligen nationalen Bahngesellschaften der Zielländer – und die Ergebnisse legen nahe, daß Reisende mitunter signifikante Summen einsparen können, indem sie nicht automatisch auf das Angebot der DB zurückgreifen, sondern auch die Offerten der ausländischen Konkurrenz in ihre Überlegungen einbeziehen. In einigen signifikanten Fällen beträgt die potentielle Ersparnis bemerkenswerte 34 Prozent.

Die von den Experten bei Wise durchgeführte Untersuchung nahm eine sorgfältige Auswahl populärer europäischer Bahnstrecken ins Visier. Für jede dieser Routen wurden die Kosten für eine Hin- und Rückfahrt über das Pfingstwochenende im Jahr 2025 detailliert analysiert, wobei die konkreten Reisedaten für die Hinfahrt der 6. Juni und für die Rückfahrt der 9. Juni festgelegt wurden. Der methodische Ansatz erlaubte einen direkten Preisvergleich zwischen den Angeboten der Deutschen Bahn und den Tarifen der jeweiligen nationalen Bahngesellschaften der besuchten Länder. Die Resultate dieser vergleichenden Analyse zeigen ein deutliches finanzielles Sparpotential auf bestimmten, stark frequentierten Routen.

Süd- und Osteuropa als Sparparadies für clevere Bahnreisende: Italien und Polen als leuchtende Beispiele

Ein besonders prägnantes und ins Auge fallendes Beispiel für erhebliche Preisunterschiede ist die beliebte Verbindung von der bayerischen Metropole München in die ewige Stadt Rom. Während die Deutsche Bahn für die Hin- und Rückfahrt über das Pfingstwochenende einen Preis von stolzen 328,89 Euro aufruft, offeriert die staatliche italienische Bahngesellschaft Trenitalia die exakt gleiche Verbindung für deutlich günstigere 216,70 Euro. Dies resultiert in einer beachtlichen Ersparnis von satten 34 Prozent für den Reisenden, der bereit ist, seine Buchung direkt über den italienischen Anbieter vorzunehmen.

Auch für Reisende, deren Ziel die polnische Hauptstadt Warschau ist und die ihre Reise in Berlin beginnen, lohnt sich ein genauer Blick über die östliche Landesgrenze. Statt der von der Deutschen Bahn veranschlagten 113,98 Euro für das Hin- und Rückfahrtticket, kostet die entsprechende Fahrkarte bei der polnischen Staatsbahn PKP Intercity, nach erfolgter Umrechnung, lediglich 76,20 Euro. Dies bedeutet eine attraktive Preisersparnis von rund 33 Prozent.

Das Muster der deutlichen Preisvorteile bei ausländischen Anbietern setzt sich auch auf der Verbindung zwischen der deutschen Hauptstadt Berlin und der tschechischen Metropole Prag fort. Hier berechnet die Deutsche Bahn für das Hin- und Rückfahrtticket 134,98 Euro, während das tschechische Bahnunternehmen České dráhy die identische Reise für umgerechnet nur 94,79 Euro anbietet – ein Preisunterschied von etwa 30 Prozent zugunsten der tschechischen Bahn.

Österreich und Dänemark: Direkte Buchung führt zu spürbaren Kostensenkungen

Die detaillierte Analyse von Wise deckt ferner auf, daß auch für Bahnreisen nach Österreich und Dänemark signifikante Sparpotentiale existieren, wenn Reisende ihre Tickets direkt bei den nationalen Bahngesellschaften erwerben. So ist die Zugverbindung von München in die kroatische Hauptstadt Zagreb über die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mit umgerechnet 83,80 Euro rund 28 Prozent preiswerter als das Angebot der Deutschen Bahn, die für dieselbe Strecke 115,98 Euro verlangt. Auch auf der Route von Berlin nach Wien und zurück können Bahnreisende ihr Reisebudget spürbar entlasten: Eine Buchung direkt bei den ÖBB resultiert in Kosten von umgerechnet 308,20 Euro, was einer Ersparnis von etwa 19 Prozent gegenüber den 382,14 Euro der Deutschen Bahn entspricht. Wer einen erholsamen Kurztrip nach Dänemark plant, kann ebenfalls von einem direkten Ticketkauf bei den Dänischen Staatsbahnen (DSB) profitieren. Hier kosten die Hin- und Rückfahrkarten umgerechnet 132,44 Euro, was eine Reduktion um rund 17 Prozent gegenüber den 159,98 Euro der Deutschen Bahn bedeutet. Selbst für eine Reise von München in die ungarische Hauptstadt Budapest und zurück lassen sich bei einer Buchung über die ungarische Staatsbahn MÁV immerhin noch rund 16 Prozent der Kosten einsparen (umgerechnet 134 Euro im Vergleich zu 159,98 Euro bei der DB).

Die Gegenrichtung: Auf bestimmten Strecken ist die Deutsche Bahn die preisgünstigere Option

Es ist jedoch wichtig festzuhalten, daß die Untersuchung von Wise nicht nur Sparpotentiale bei ausländischen Anbietern aufzeigt. Auf einigen ausgewählten Strecken erweist sich die Deutsche Bahn als die preisattraktivere Wahl. Dies trifft beispielsweise auf Verbindungen nach Westeuropa zu, wie etwa die Strecke von Berlin nach Amsterdam, wo die Ersparnis bei einer Buchung über einen ausländischen Anbieter marginal bei lediglich einem Prozent liegt, oder die Route von Köln nach Luxemburg, wo überhaupt kein nennenswerter Preisunterschied festgestellt werden konnte.

Ein deutliches Beispiel für die Preisführerschaft der Deutschen Bahn ist die Verbindung von München in die slowenische Hauptstadt Ljubljana und zurück. Hier zahlen Reisende bei der DB lediglich 149,98 Euro, während die Österreichischen Bundesbahnen für die gleiche Strecke umgerechnet 233,20 Euro verlangen – eine beachtliche Ersparnis von 55 Prozent zugunsten der Deutschen Bahn. Ein ähnliches Bild ergibt sich für Bahnreisen nach Frankreich. Wer hier sein Ticket über die Deutsche Bahn bucht, zahlt 311,98 Euro, während die französische Staatsbahn SNCF für die vergleichbare Verbindung stolze 468 Euro aufruft. Dies entspricht einer signifikanten Ersparnis von rund 50 Prozent zugunsten der DB. Auch für die Hin- und Rückfahrt von Berlin in die schweizerische Metropole Zürich können Reisende immerhin noch rund sechs Prozent sparen, wenn sie ihr Ticket bei der Deutschen Bahn erwerben (167,98 Euro gegenüber 177,42 Euro bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB).

Der Rat des Experten: Wechselkurse und versteckte Gebühren im Blick behalten

Thomas Adamski, ein Sprecher von Wise, gibt Reisenden einen wertvollen Rat mit auf den Weg: „Gerade bei Reisen über Landesgrenzen hinweg lohnt sich ein sorgfältiger Vergleich der Ticketpreise zwischen verschiedenen Bahnunternehmen. Unsere aktuelle Analyse zeigt deutlich, daß Reisende, die sich vor der eigentlichen Buchung ein paar Minuten Zeit nehmen, um die verschiedenen Angebote zu prüfen, teilweise mehr als 100 Euro sparen können – beispielsweise bei Reisen nach Italien oder Kroatien. Erfreulicherweise ermöglichen viele internationale Anbieter mittlerweile einen unkomplizierten Ticketkauf in englischer Sprache.“ Adamski warnt jedoch eindringlich davor, die potentiellen Kostenfallen bei der Zahlung in einer Fremdwährung zu unterschätzen: „Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, daß einige Banken bei der Umrechnung in eine andere Währung ungünstige Wechselkurse verwenden. Darüber hinaus verbergen sich manchmal zusätzliche Gebühren im Umrechnungskurs der eigenen Hausbank, was das vermeintliche Schnäppchen am Ende wieder teurer machen kann. Mit einem transparenten Multi-Währungskonto können Reisende solche intransparenten Aufschläge effektiv vermeiden und so tatsächlich von den günstigeren Ticketpreisen profitieren.“

Die detaillierte und aufschlußreiche Untersuchung des Finanzdienstleisters Wise verdeutlicht somit auf eindrückliche Weise, daß es sich für Bahnreisende, deren Reiseziel im europäischen Ausland liegt, durchaus lohnen kann, die Ticketpreise nicht nur der Deutschen Bahn, sondern auch der jeweiligen nationalen Bahngesellschaft des Ziellandes genauer unter die Lupe zu nehmen, um so möglicherweise bares Geld zu sparen und das Reisebudget optimal zu nutzen.

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