In der laufenden Sommerflugplanperiode 2022 wollte Ryanair mit Hilfe der Tochtergesellschaft Lauda Europe in Zagreb zum großen Angriff gegen Croatia Airlines ausholen. Allerdings ist das Projekt aufgrund von Personalmangel seit einiger Zeit ins Stocken geraten.
Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass die Ryanair Group ihr geplantes Flugangebot ab Zagreb bis voraussichtlich Ende Juni 2022 gekürzt durchführen wird. Einige Routen wurden nicht aufgenommen bzw. temporär wieder eingestellt oder aber in reduzierter Frequenz bedient. Grundsätzlich fährt man das Angebot ab Juli 2022 zwar hoch, jedoch bleibt es dabei, dass auf vielen Strecken weniger Flüge pro Woche als ursprünglich angekündigt durchgeführt werden. Vorerst gilt das für den Juli 2022.
Die Routen nach Brindisi, Sofia und Basel sollen nun bis voraussichtlich 18. Juli 2022 nicht bedient werden. Sandefjord, Malaga und Paphos bleiben bis Mitte Juli 2022 auf einen Umlauf pro Woche reduziert. In Richtung Bergamo, Charleroi, Hahn, Göteborg, Malmö, Malta, Memmingen und Weeze werden die bestehenden Frequenzkürzungen fortgeführt. Korfu wurde auf Anfang Juli 2022 verschoben und nun auf eine Rotation pro Woche gekürzt. Rechnerisch wurde im Juni 2022 die Kapazität um rund 35.000 Sitzplätze zurückgefahren.
Auch an der zweiten Lauda-Basis in Kroatien, Zadar, zeigt sich, dass Kürzungen vorgenommen wurden. Man hat die Aufnahme der Verbindungen nach Helsinki, Bournemouth und Turin neuerlich nach hinten verschoben. Allerdings hat man zwischenzeitlich Bordeaux, Nürnberg und Sofia neu aufgenommen. Vor Ort sind derzeit zwei Airbus A320 stationiert. In Kürze soll eine dritte Maschine dieses Typs ab Zadar zum Einsatz kommen.
Die Verschiebungen und Frequenzrücknahmen in Kroatien liegen nicht an mangelnder Nachfrage. Dem Vernehmen nach verzeichnet Ryanair in Zadar und Zagreb sehr gute Buchungszahlen. Man hat allerdings zu wenig fliegendes Personal zur Verfügung und die Neueinstellungen gehen wesentlich langsamer voran als von der Firmengruppe gedacht. Nicht nur Lauda Europe ist auf der Suche nach Piloten und Flugbegleitern, sondern auch Mitbewerber.
Da beispielsweise ETF Airways, Trade Air, FlyAir41, Croatia Airlines und weitere Anbieter ebenfalls händeringend Flugbegleiter und teilweise auch Piloten suchen, jedoch das Interesse eher gering ist, können sich die wenigen Jobsuchenden ihren Arbeitgeber quasi aussuchen und werden dich in den meisten Fällen wohl für die besten Lohnkonditionen entscheiden. Auch hier ist in Kroatien Bewegung, denn angeblich sollen die Lauda-Konkurrenten schon erfolgreich Flugbegleiter abgeworben haben. Gelockt wurden diese laut einem Insider mit höheren Monatslöhnen.